Zur Diversifikation mehr Private Assets
Private Equity in USA gefragter als in Europa. Fees, Transparenz und Bewertungen sehen Anleger kritisch.
Der Großteil der Investoren will immer mehr in Private Assets investieren. Primärer Grund hierfür ist die Diversifizierung. Global betrachtet bestehen jedoch unterschiedliche Präferenzen. Dies ergab die Schroders Institutional Investor Study 2021. Für diese wurden – bereits im Februar und März – global 750 Investoren befragt, die rund 27 Billionen Dollar anlegen.
90 Prozent der Anleger wollen gemäß der Studie in den nächsten zwölf Monaten mehr Geld in eine oder mehrere Private Asset-Anlageklassen investieren. Andersherum planen die Befragten, ihre börsennotierten Investments zu reduzieren.
Beachtliche 80 Prozent der befragten Investoren bezeichneten die Notwendigkeit der Portfolio-Diversifizierung als Triebfeder ihrer Private Asset-Investments. Im vergangenen Jahr lag der hierfür gemessene Wert bei 78 Prozent und 2019 bei 73 Prozent. Georg Wunderlin, Global Head of Private Assets bei Schroders Capital: „Private Assets nehmen in institutionellen Portfolios immer mehr an Bedeutung zu. Dabei erkennen die Anleger offenbar zunehmend, dass Private Markets sehr vielseitig sind. Doch auch wenn institutionelle Investoren zweifellos großen Wert auf wirksame Diversifizierung legen, unterschätzen sie unserer Ansicht nach teilweise noch die Vielfalt dieser Möglichkeiten im Bereich Private Assets. Tatsächlich liegen Chancen nicht nur in einer Mischung von Anlagen in börsennotierte Vermögenswerte einerseits und Private Assets andererseits, sondern auch in einer Diversifizierung innerhalb von Private Assets.“
Auswahlkriterien und Hindernisse
Die bisherige Erfolgsbilanz, die Stabilität von Portfoliomanagement-Teams sowie die Qualität und Transparenz des Reportings wurden als die wichtigsten Faktoren für die Auswahl von Asset Managern im Bereich Private Assets genannt. Befragt nach den größten Hindernissen für Private-Asset-Anlagen, nannten die Investoren zu hohe Anlagegebühren, mangelnder Transparenz und ein hohes Bewertungsniveau. Beachtenswert: Illiquidität (42 Prozent) und Komplexität (35 Prozent) der Anlageklasse wurden von den Umfrageteilnehmern nicht zu den größten Herausforderungen gezählt.
Private Equity begehrt
Weltweit ragte Private Equity als Anlageklasse für künftige Allokationen heraus. 37 Prozent der befragten Investoren wollen den Portfolio-Anteil dieser Anlageklasse erhöhen, gefolgt von Eigenkapitalbeteiligungen im Infrastrukturbereich (32 Prozent) und von Impact Investing (29 Prozent). Allerdings ergeben sich regional betrachtet große Unterschiede zwischen US- und europäischen Investoren. Während in Nordamerika 42 Prozent der Anleger mehr in Private Equity investieren will, sind es in Europa nur 32 Prozent. Dagegen schätzen Europäer Infrastrukturaktien und Impact Investing mit 40 beziehungsweise 39 Prozent viel stärker als in Nordamerika, wo sich für diese Strategien nur 25 beziehungsweise 21 Prozent begeistern.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Alternative Anlagen
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