Zins wendet Asset-Allokation
Im Club of Finance diskutierten Finanzexperten Chancen und Herausforderungen. WPV gründete WPV AAM.
Der Zinsanstieg hat der Branche neue Arbeit beschert. In den vergangenen Monaten waren insbesondere die Rechenleistungen von Mathematikern, Asset Managern und Aktuaren gefragt, um die neuen Daten für Risk-Return-Profile zu verarbeiten, um das Fixed-Income-Universum frisch zu vermessen und Asset-Liability-Managements anders zu justieren. Erwartungsgemäß wurde daher auf der Fachveranstaltung des Club of Finance e.V. (CoF) im Steigenberger Hotel in Frankfurt im Oktober vorrangig das Thema „Aktuelle und zukünftige Herausforderungen und Chancen der Vermögensanlage“ diskutiert.
Lehrreich war im Club of Finance wieder einmal nicht nur der Austausch zwischen verschiedenen Anlegergruppen, sondern auch der Diskurs mit der erweiterten Finanzdienstleistungsindustrie. Auf der Herbst-Fachveranstaltung waren dies beispielsweise Vertreter der Wohnungswirtschaft aus Verbänden und der Politik, die für Kapitalanleger Erhellendes zur derzeitigen Angebots- und Nachfragesituation beitragen konnten. Beispielhaft sei hier das Thema „Wohnimmobilien in Deutschland – Spannungsfeld von Nachfrageüberhang, Zinswende, Sanierungsbedarf und Preisregulierung” genannt, zu dem Klaus Franken, Harald Schwenk, Elisabeth Gendziorra und Dr. Hans Wilhelm Korfmacher einen umfassenden Überblick über die Marktentwicklung, die regulatorischen Rahmenbedingungen, die Finanzierungsmöglichkeiten und die Risikomanagementstrategien für Wohnimmobilieninvestoren gaben.
Rentendirektbestand auf Wachstumskurs
Dr. Thomas Mann, Geschäftsführer der Ampega Asset Management GmbH und der Ampega Investment GmbH, widmete sich in seinem Impulsvortrag und in der anschließenden Diskussionsrunde mit Dr. Hans Wilhelm Korfmacher, CEO des WPV und seit kurzem auch Geschäftsführer der WPV Advisory & Asset Management GmbH & Co. KG (WPV AAM), insbesondere den Auswirkungen der Zinswende auf die Asset-Allokation. Korfmacher gab dabei Einblicke in die Allokation des WPV: „Unsere Allokation besteht zu mehr als der Hälfte aus Immobilien und Alternatives.“ Der Rentendirektbestand, der über die Jahre auf etwa 15 Prozent geschrumpft ist, soll nun wieder wachsen. „Festverzinsliche Wertpapiere sind das Rückgrat der Kapitalanlage, das wir jetzt wieder auf etwa 20 bis 25 Prozent aufbauen werden“, erklärt Korfmacher. Zudem erläuterte er auch die Überlegungen für die Gründung der bereits erwähnten WPV AAM. „Wir wollen uns noch professioneller aufstellen und weiterhin nah an den Assets arbeiten. Deshalb begleiten wir über die WPV AAM beratend die Manager in den Dach-Spezialfonds“, erläuterte Korfmacher.
Zum Kaminabend hatte CoF-Vorstandsmitglied Uwe Rieken Gerald Braunberger, Herausgeber der FAZ, geladen, mit dem er gemeinsam mit den Teilnehmern über den Wirtschafts- und Finanzstandort Deutschland diskutierte. Am nächsten Tag startete Dr. Martin Moryson, Chefvolkswirt bei DWS, mit seinem Impulsvortrag zu den geopolitischen Herausforderungen für die Vermögensanlage und diskutierte in der Folge in einem Panel mit Dr. Uwe Siegmund, R&V Versicherung, sowie Christian Mosel, Hauptgeschäftsführer der Ärzteversorgung Westfalen Lippe. Bundesminister a.D. Karl Theodor zu Guttenberg rundete den Vormittag mit seinen Gedanken zu den „Transatlantische Beziehungen im Kontext geopolitischer Spannungen” ab und stellte sich einer regen Fragerunde aus dem Publikum.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Immobilien | Strategische Asset Allocation (SAA) | Zinswende
In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar