Zins schrumpft Deckungsgrad
Nach sechs Monaten sind 285 Schweizer Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung. Durchschnittsrendite von minus 12,3 Prozent.
Kein gutes Halbjahr für Schweizer Vorsorgeeinrichtungen: Gemäß Hochrechnungen der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) haben sich die Finanzen der Kassen in der ersten Jahreshälfte 2022 signifikant verschlechtert. Waren die Vorsorgeeinrichtungen per Ende 2021 mit einem durchschnittlichen Deckungsgrad von 118,5 Prozent finanziell noch sehr gut aufgestellt, sank dieser Wert per 30. Juni 2022 auf 103,4 Prozent.
Aktuell befinden sich 285 Vorsorgeeinrichtungen rechnerisch in Unterdeckung. Bei diesen Einrichtungen wären die Vorsorgeverpflichtungen aktuell nicht zu 100 Prozent gedeckt. Ende 2021 waren es nur 13. Verursacht haben den geschrumpften Deckungsgrad die Zinsanstiege sowie geopolitische Unsicherheiten. Diese führten im ersten Halbjahr zu einer durchschnittlichen Rendite von minus 12,3 Prozent. Damit ist die durchschnittliche Nettorendite von acht Prozent mit Gesamtjahr 2021 ausradiert.
Was die Statistik der OAK BV allerdings nicht berücksichtigt, ist die Bewertung der Verpflichtungen. Diese sinken durch den Zinsanstieg. Insgesamt flossen die Daten von 1.324 Vorsorgeeinrichtungen mit einer Bilanzsumme von rund 831 Milliarden Franken in die Hochrechnung per Ende Juni 2022 ein.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Fixed Income | Strategische Asset Allocation (SAA)
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