Asset Manager
17. September 2018

Zahnärzte als Asset-Klasse

Private Equity investiert in Zahnarztketten. Attraktive Rahmenbedingungen.

Private-Equity-Gesellschaften suchen Geschäftsmodelle mit stabilen Erträgen, Wachstums- und Skalierungsmöglichkeiten. Fündig werden Beteiligungsfonds in der deutschen Zahnarztbranche. Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, haben Finanzinvestoren „das Gebiss der Deutschen als renditestarke Geldanlage entdeckt. Ziel dieser Käufer ist es, aus den einzelnen Praxen größere Zahnkliniken und schließlich ganze Zahnarztketten zu formen“. Als begünstigende Faktoren werden in dem Bericht ein „verlässlich zahlender Sozialstaat“, eine „älter werdende Gesellschaft“ und der hohe Administrationsaufwand für einzelne Zahnärzte genannt.

Vor allem stehe hinter dem Trend für das Interesse an Zahnarztpraxen aber ein Gesetz, das die Gründung sogenannter Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) ermögliche. Deren Zahl sei innerhalb von drei Jahren von 28 auf nun mehr als 540 Häuser gestiegen. In den MVZ arbeiten Zahnärzte als Angestellte.

Als Beispiele für Finanzinvestoren nennt die Süddeutsche Zeitung Summit Partners, Nordic Capital und die Jacobs Holding. Die Beteiligungsgesellschaft der Kafferöster-Dynastie akquirierte über ihre Colosseum Dental Group neben deutschen Praxen auch unter anderem in Finnland, Italien und der Schweiz. Anfang 2017 übernahm die Jacobs Holding die damalige, in Skandinavien tätige Colosseum Smile von IK Partners. Coloseum Smile kam zum Zeitpunkt der Transaktion auf Erlöse von umgerechnet etwa 125 Millionen Euro. Anlässlich der Übernahme Schweizer Zahnarztpraxen im Juni 2017 verkündete Patrick De Maeseneire, CEO von Jacobs Holding: „Unser klares Ziel ist es, die führende Zahnarzt-Gruppe in Europa aufzubauen.“

portfolio institutionell 17.09.2018/Patrick Eisele

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