Württembergische verkauft Ibis-Hotel in Hamburg
Die Württembergische Lebensversicherung trennt sich von einem Ibis-Hotel in der Hansestadt. Käufer ist ein mächtiger Hotelbetreiber.
In einem Bieterverfahren hat W&W Asset Management im Auftrag der Württembergischen Lebensversicherung das Ibis Hotel Hamburg City an Accorinvest verkauft. Das geht aus einer Miteilung des Immobiliendienstleisters CBRE hervor.
Käufer des in zentraler Lage in Hamburg gelegenen Hotels in der Amsinckstraße 1 und 3 ist der Hotelbetreiber Accorinvest. CBRE hat die Württembergische bei dem Verkauf beraten. Über den Kaufpreis des 2014 errichteten Objekts mit 448 Zimmern wurde Stillschweigen vereinbart.
Helena Rickmers war an dem Geschäft maßgeblich beteilit. Sie ist Head of Hotel Investment Germany bei CBRE und beobachtet nun wieder zunehmende Aktivitäten auf dem Hoteltransaktionsmarkt. Bei dem Bieterverfahren habe sich ein sehr hohes Interesse von deutschem sowie auch internationalem Kapital gezeigt. Schlussendlich habe sich dabei der aktuelle Pächter durchsetzen können, so Rickmers.
Accorinvest setzt auf Hotels
Accorinvest hält und betreibt ein großes Hotelportfolio, das sich über 662 Objekte in 24 Ländern erstreckt (Stand: 30. September 2024). Zum Aktionärskreis des Unternehmens zählen Staatsfonds und andere institutionelle Anleger.
W&W Asset Management ist ein Tochterunternehmen der Wüstenrot & Württembergische AG und das Kompetenzzentrum „Asset Management“ in der W&W-Gruppe. Seine Assets under Management beziffert das Unternehmen auf 35,3 Milliarden Euro (Stand: 31. Dezember 2023). Auf Immobilien entfallen dabei etwa 3,8 Milliarden Euro.
Die Immobiliennutzungsart „Hotel“ stand im Zuge der Corona-Pandemie und der Shutdowns besonders stark unter Druck. Im vergangenen Jahr sprang das zuvor am Boden liegende Transaktionsvolumen um 91 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro, wie eine Auswertung von CBRE gezeigt hat. Eine Folge der Pandemie, die vor inzwischen fünf Jahren ausbrach, war, dass selbst Hotels in hervorragender Lage in europäischen Metropolen unter Stress gerieten und manche ihren Nimbus als Core-Investment einbüßten.
Erlöse aus Immobilienverkäufen fließen in Garantieversprechen
In Anbetracht der Lage an den Rentenmärkten und den dort abgeschmolzenen Bewertungsreserven verkaufen manche Lebensversicherer derzeit Immobilien, bei denen sich noch Bewertungsreserven heben lassen. Mit dem so erzielten Verkaufserlös sollen – zusätzlich zum laufenden Zinsertrag – die Garantieversprechen in der Lebensversicherung beglichen werden. Das hatte 2024 eine Konferenz gezeigt. Es sei nicht die beste Zeit, um zu verkaufen, so der Vertreter einer betroffenen Versicherung. „Wir haben Tränen in den Augen, wenn man bedenkt, was die Objekte noch vor drei Jahren wert gewesen sind.“
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Hotel | Immobilien
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