Wohnen: Neubaugenehmigungen wachsen um 4,5 Prozent
Immobilienverbände fordern verstärkte Digitalisierung. Großes Wachstum bei Gewerbeimmobilien.
Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilt, wurden zwischen Januar und April 2020 für insgesamt 110.600 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Anzahl der Neubaugenehmigungen damit um 4,5 Prozent gestiegen. Die Zahl genehmigter Wohnungen in Mehrfamilienhäusern stieg um 5,5 Prozent auf 56.300. Die Zahl genehmigter Eigentumswohnungen betrug 25.100, das sind 6,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
„Wir müssen sicherstellen, dass die Genehmigungen für den Wohnungsbau auf Wachstumskurs bleiben. Dazu braucht es effizientere Verfahren durch Digitalisierung und Deregulierung und das so schnell wie möglich“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland IVD, mit Blick auf die aktuellen Baugenehmigungszahlen. Denn noch lasse sich nicht einschätzen, welchen Einfluss die Pandemieeinschränkungen auf die Baugenehmigungszahlen haben und wie die allgemeine konjunkturelle Entwicklung ausfallen wird. „Einem erneuten Einbruch bei den Wohnungsbaugenehmigungszahlen muss vorgebeugt werden“, so Schick in einer Pressemitteilung.
Sein Amtskollege Dr. Andreas Mattner vom Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) sieht das Ziel wachsender Baugenehmigungen konkret durch Vorhaben wie das geplante Baulandmodernisierungsgesetz des Bundesinnenministeriums gefährdet: „Wir sehen seit einiger Zeit, dass wir bei den Baugenehmigungen auf dem richtigen Weg sind – auch wenn die Zahlen noch aus der Vor-Corona-Zeit stammen“, sagt ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Hier dürfen wir jetzt nicht nachlassen. Investitionshemmende Maßnahmen, wie wir sie beim aktuellen Entwurf des Baulandmobilisierungsgesetzes sehen, ziehen Planungs- und Bauprozesse unnötig in die Länge und treten auf die Bremse. Die Losung muss heißen: Beschleunigung und Digitalisierung statt Regulierung.“
Logistik wächst am stärksten
Interessant sind auch die Zahlen des Statistischen Bundesamts für Neubaugenehmigungen bei Nichtwohngebäuden. Hier beträgt der Zuwachs zwischen Januar und April 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 21,4 Prozent. Besonders aus der Statistik hervor stechen die Segmente Büro mit einer Zunahme von 27,4 Prozent an umbautem Raum und das Segment Warenlager mit einer Zunahme an umbauten Raum von satten 36,6 Prozent bei den genehmigten Neubauten.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Immobilien | Wohnimmobilien
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