Wie man mit ETFs den Übergang zur Klimaneutralität meistert
Anleger sollten stets aktuelle Informationen in ihren Anlageprozess einbeziehen – etwa zu der voraussichtlichen Entwicklung der Zinssätze, zu Unternehmensgewinnen oder Aktienbewertungen. Anleger sind gut beraten, wenn sie in diese Liste auch den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft aufnehmen.
Wir gehen davon aus, dass dieser Übergang erhebliche Auswirkungen auf die Anlageportfolios haben wird, da damit massive Kapitalumschichtungen und eine Umgestaltung der globalen Wirtschaft verbunden sind.
Wie schnell und wie genau dieser Übergang sich vollziehen wird, ist höchst ungewiss – und er wird Jahrzehnte dauern. Gemäß Schätzungen sind 50 bis 100 Billionen US-Dollar an Kapitalinvestitionen erforderlich, um bis 2050 eine kohlenstoffneutrale Weltwirtschaft aufzubauen, also eine Wirtschaft, die nicht mehr Treibhausgase ausstößt, als sie der Atmosphäre entzieht.¹ Viele Anleger schichten ihre Portfolios um, um diesen Paradigmenwechsel zu bewältigen und sich für den Übergang der Wirtschaft zur Klimaneutralität zu positionieren.
Dabei ist es für viele Anleger nicht einfach, ein nachhaltiges Portfolio zusammenzustellen, das zu ihnen passt. Als Vermögensverwalter gehört es zu unseren treuhänderischen Aufgaben, unsere Kunden dabei zu unterstützen, diesen wirtschaftlichen Wandel zu meistern.
Ihren Weg finden
Anleger brauchen einen Leitfaden, der ihnen hilft, die Masse an Daten und Informationen zu verstehen und zu verarbeiten. Sie brauchen einen Partner, der ihnen bei der Umstellung ihrer Portfolios mit Analysen und Fachwissen zur Seite steht. Im Jahr 2021 haben wir eine Umfrage unter 175 britischen und kontinentaleuropäischen Investoren durchgeführt und 260 Portfolios analysiert, um die Herangehensweise der Anleger an den nachhaltigen Wandel besser zu verstehen.² Dabei stellten wir fest, dass vor allem drei große Herausforderungen Anleger beschäftigen: Portfoliokonstruktion, Produktauswahl sowie Daten und Analysen.
Herausforderung 1 – Portfoliokonstruktion: 27 Prozent der europäischen Anleger geben an, dass die Messung der Nachhaltigkeitsmerkmale ihres Portfolios für sie die größte Herausforderung beim Übergang zu Nachhaltigkeit darstellt.² Anleger brauchen einen Partner, der sie dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsziele und -verpflichtungen in konkrete Anlageideen umzusetzen. BlackRock kann ein solcher Partner sein und Investoren helfen, folgende Ziele zu erreichen:
▶ Bewerten: Das komplette Nachhaltigkeitsprofil eines Portfolios auf Basis umfassender Analysen bewerten. Letztere werden ständig weiterentwickelt, um die Herausforderungen meistern zu können, mit denen Anleger konfrontiert sind.
▶ Verbessern: Die Nachhaltigkeitskennzahlen eines Portfolios durch weiterführende Analysen wie etwa die laufende Risikooptimierung verbessern. Ein Portfolio weiterentwickeln, indem nachhaltige Alpha-, Faktor- und Indexprodukte weniger nachhaltige ersetzen.
▶ Bauen: Ein neues nachhaltiges Portfolio aufbauen, das auf die Nachhaltigkeitsziele und die Netto-Null-Verpflichtungen des Anlegers abgestimmt ist.
Herausforderung 2 – Produktauswahl: Angesichts der hohen Nachfrage von Investorenseite sind im vergangenen Jahr in Europa sehr viele nachhaltige Fonds aufgelegt worden, die unterschiedlichen Ansätzen folgen.³ Ein Partner kann Ihnen helfen, sich in dieser sich verändernden nachhaltigen Investmentlandschaft zurechtzufinden und Produkte auszuwählen, die Ihren finanziellen und Nachhaltigkeitszielen entsprechen.
Nachhaltige Indexanlagen kombinieren die regelbasierte Transparenz passiver Investments mit aktuellen ESG-Daten. Daher zeichnen sie sich durch Transparenz aus. Nachhaltige ETFs von iShares sind mit der gleichen Expertise, Konsequenz und den gleichen hohen Standards konzipiert wie alle unsere Produkte.
An europäischen Börsen sind mehr nachhaltige ETFs von iShares als von jedem anderen Anbieter registriert.⁴ Damit stellen wir Anlegern einen konsistenten Ansatz für ihr gesamtes Portfolio zur Verfügung: Wir bieten nachhaltige Indexanlagen auf Basis von Aktien und Anleihen in vielen unterschiedlichen Sektoren – von Produkten mit Nachhaltigkeitsfiltern bis hin zu solchen, die auf konkrete nachhaltige Ergebnisse zielen (Impact Investing).
Herausforderung 3 – ESG-Daten und -Analysen: In den letzten Jahren hat sich die Verfügbarkeit und Qualität von ESG-Daten (ESG = Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) deutlich verbessert. Vor zehn Jahren legten nur 20 Prozent der S&P-Unternehmen ESG-Daten offen, heute sind es 92 Prozent.⁵ BlackRock hilft Anlegern beim Zugang zu Daten und deren Interpretation. Anleger können konsistente ESG-Kennzahlen für alle unsere Produkte finden und vergleichen. Dazu gehören zum Beispiel das MSCI ESG Fund Rating, der Quality Score, die gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität und die SFDR-Klassifizierungen nach Artikel 8 und 9.
Spotlight: Paris-Aligned Benchmarks (PAB)
Neue, klimabezogene Fonds können Anleger unterstützen, wenn es darum geht in den Übergang in eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu investieren. Dabei bieten insbesondere börsengehandelte Fonds (ETFs) ein sofort verfügbares und transparentes Instrument, um ins Klima zu investieren. Ob Anleger den CO₂-Fußabdruck ihres Portfolios reduzieren, den grünen Übergang priorisieren oder sich auf konkrete Themen wie saubere Energie ausrichten möchten – für all diese Ziele können sie ETFs nutzen, die zudem erschwinglich, transparent und einfach zu handhaben sind. Zu den Fonds, die sich auf Klimaneutralität konzentrieren, zählen auch ETFs, die klimaspezifische Paris-Aligned Benchmarks (PAB) abbilden.
Melissa McDonald, Global Head of ESG and Climate Indexes, MSCI, fasst zusammen: „Die Paris-Aligned-Benchmark-Indizes wurden für Investoren entwickelt, die ihr Exposure gegenüber Übergangsrisiken und physischen Klimarisiken reduzieren und gleichzeitig die Chancen nutzen möchten, die sich aus dem Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft im Zusammenhang mit der Einhaltung des 1,5-Grad-Szenarios ergeben.“
Interview mit Victoria Arnold
Kundenbetreuerin deutscher Unternehmen & Pensionseinrichtungen im Bereich ETF und Index Investing sowie lokale ESG-Ansprechpartnerin bei BlackRock
Unternehmen brauchen Anreize für die Transformation
In welche Sektoren sollte man mit Blick auf die Energiewende anlegen? Erneuerbare Energien liegen nahe, aber welchen Einfluss haben Energieunternehmen und energieintensive Branchen wie Chemie und Baustoff?
Es geht nicht um ein Entweder-oder, sondern es bedarf eines gesamtheitlichen Blicks auf den Wandel. Auch energieintensive Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag auf dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft, wenn sie eine klare, umsetzbare Strategie verfolgen, ihren CO₂-Ausstoß deutlich zu senken.
Allein darauf zu setzen, besonders energieintensive Unternehmen oder Branchen auszuschließen, ist daher keine zielführende Vorgehensweise. Solche Ausschlüsse würden kaum dazu beitragen, die realen Emissionen sofort zu verringern oder die globale Erwärmung einzudämmen. Im Gegenteil dürfte ein solches Vorgehen die Klimarisiken auf lange Sicht sogar noch verstärken.¹ Vielmehr muss das Instrumentarium erweitert werden, um Unternehmen, die heute noch wenig nachhaltig arbeiten, die für die Transformation nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.
Wichtig ist, wirksame Anreize zu geben. Die Unternehmen müssen sich Ziele für den Wandel zur Klimaneutralität setzen und über ihre Fortschritte berichten. Es geht um Risikominimierung, aber auch darum, Chancen zu nutzen.
Klimarisiken sind auch Anlagerisiken, wie BlackRock-CEO Larry Fink in seinem diesjährigen Brief hervorhebt. Daher komme es bald zu einer erheblichen Umverteilung von Kapital. Wie unterstützt hier BlackRock Kunden?
Wir verwalten Kundengelder treuhänderisch, dies häufig auch langfristig, und sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Anlegen sich günstig auf die Risiko-Rendite-Profile von Portfolios auswirken könnte.
Diese Überzeugung schlägt sich in unserem Angebot an nachhaltigen, aktiv gemanagten Portfolios in der Auswahl der Unternehmen nieder, die wir in diese Fonds aufnehmen. Dabei bieten wir Kunden eine große Auswahl, damit sie ihre Anlageziele erreichen können. Sowohl für unsere Publikumsfonds als auch für die Anlageportfolios institutioneller Kunden analysieren wir fortlaufend, welche Branchen einem hohen Risiko durch Kapitalumschichtungen ausgesetzt sind. Darauf basierend passen wir Positionen an, um das Risiko-Renditeprofil unserer Portfolios zu verbessern. Wir veräußerten bei allen aktiven Portfolios sämtliche Beteiligungen an Unternehmen, die mehr als 25 Prozent ihres Umsatzes im Bereich der Kohleproduktion erwirtschaften².
Grundlage für die Weiterentwicklung nachhaltiger Strategien ist für uns gründliches Research auf Basis umfangreicher Daten. Ziel ist, die Nachhaltigkeit zu verbessern, ohne die Rendite zu beeinträchtigen.
Welche Rolle spielt der private Sektor bei der Finanzierung des Übergangs zur kohlenstoffneutralen Wirtschaft?
Infrastrukturprojekte oder der Auf- und Ausbau beispielsweise von Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energie gibt es nicht zum Nulltarif, sondern erfordern mitunter viel Kapital. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Transition Finance. Für das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 ergibt sich allein in Deutschland ein Investitionsbedarf von etwa sechs Billionen Euro³. Solche Summen können die öffentlichen Haushalte allein nicht stemmen. Hier sind vermehrt private Investments gefragt. Die Ausweitung unseres Produktangebots ermöglicht es zunehmend auch breiteren Anlegerschichten, in dieses Segment zu investieren.
Wir dürfen auch nicht vergessen, wie wichtig nachvollziehbare Informationen für Privatanleger sind. Dabei denke ich beispielsweise daran, dass MSCI Unternehmen mit vielversprechenden Patenten erfasst, die helfen können, das Ziel der Netto-Null zu erreichen – beispielsweise Patente zur CO₂-Abscheidung.¹ Solche Informationen können Anleger dabei unterstützen, die Chancen eines Unternehmens besser einzuschätzen. Denn es sind die Anleger, die entscheiden, wo sie investieren wollen. BlackRock hilft als Vermögensverwalter den Kunden, möglichst zielgenau und nach ihren Vorstellungen ihr Kapital zu allokieren.
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