Strategien
7. Februar 2017
Weniger freies Kapital im Portfolio
Die Cash-Positionen in institutionellen Portfolios sollen heruntergefahren werden – vor allem zugunsten illiquider Anlagen. Wie institutionelle Investoren ihre Portfolios 2017 neujustieren, zeigt eine Umfrage.
Liquidität ist nicht länger Trumpf. Große institutionelle Investoren bereiten sich darauf vor, ihre Cash-Positionen noch in diesem Jahr wieder anzulegen. Das ist ein Kernergebnis einer Umfrage, die Blackrock kurz nach dem Wahlsieg von Donald Trump unter 240 ihrer institutionellen Kunden mit einem Gesamtvermögen von rund acht Billionen Dollar durchgeführt hat. Demnach gab jeder vierte Befragte an, seine Barreserven im Laufe dieses Jahres herunterfahren zu wollen. Den umgekehrten Weg wollen hingegen nur 13 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen.
Das freie Kapital soll zunehmend in weniger liquide Vermögenswerte fließen, wie die Umfrage weiter zeigt. Damit setzt sich ein Trend fort, den Blackrock bereits seit drei Jahren in seinen jährlich durchgeführten Befragungen beobachtet. „Die jüngste Rallye am Aktienmarkt wird von jahrelangen Niedrigzinsen mehr als aufgewogen, so dass viele Institutionen noch immer unterkapitalisiert sind. Die vergleichsweise magere Wertentwicklung globaler Aktien und negative Anleihenrenditen haben die Gesellschaften herausgefordert. Über diesen verstärkten Renditedruck hinaus fasst die Reflation in diesem Jahr Fuß. Dies könnte Investoren den letzten Anstoß geben, ihre Cash-Positionen und Risikoeinstellungen zu überdenken“, meint Peter Nielsen, Leiter des Geschäftes mit institutionellen Kunden in Kontinentaleuropa bei Blackrock. „Der Strom des Interesses der Institutionellen an weniger liquiden Vermögenswerten wächst zu einer Welle heran, was sich in einem deutlichen Anstieg der erwarteten Allokationen in diesem Segment niederschlägt“, fügt er hinzu.
Am stärksten von den institutionellen Kapitalströmen dürften Sachwerte, wie Infrastruktur, Rohstoffe und Ackerland, profitieren. Denn 61 Prozent der Befragten wollen ihre Positionen in diesem Bereich aufstocken, während drei Prozent eine Reduzierung beabsichtigen. Den Willen, Positionen in Sachwerten zu erhöhen, haben Investoren aus allen Regionen. Die deutlichsten Anstiege sind in Kontinentaleuropa und Großbritannien zu erwarten, wo jeweils etwa zwei Drittel entsprechende Umschichtungen planen. In den USA und Kanada hegen mehr als die Hälfte und in Lateinamerika mehr als ein Drittel entsprechende Absichten.
Am stärksten von den institutionellen Kapitalströmen dürften Sachwerte, wie Infrastruktur, Rohstoffe und Ackerland, profitieren. Denn 61 Prozent der Befragten wollen ihre Positionen in diesem Bereich aufstocken, während drei Prozent eine Reduzierung beabsichtigen. Den Willen, Positionen in Sachwerten zu erhöhen, haben Investoren aus allen Regionen. Die deutlichsten Anstiege sind in Kontinentaleuropa und Großbritannien zu erwarten, wo jeweils etwa zwei Drittel entsprechende Umschichtungen planen. In den USA und Kanada hegen mehr als die Hälfte und in Lateinamerika mehr als ein Drittel entsprechende Absichten.
Auf Interesse dürften in diesem Jahr auch Immobilien stoßen. Weltweit denken 47 Prozent der Umfrageteilnehmer darüber nach, in diesem Bereich vermehrt zu investieren. Nur neun Prozent wollen ihre Immobilienbestände verringern. Auch der Ausblick für Private Equity ist positiv: Weltweit plant etwa die Hälfte der Investoren Zukäufe, nur 13 Prozent wollen sich von Beständen trennen. Dieser Trend spiegelt sich in allen Regionen wider.
Anleihen: weg von Core
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, wird es auch innerhalb des Anleihenportfolios zu Neujustierungen kommen. Weltweit sei ein deutlicher Trend weg von Kernanlagen (Core) hin zu Strategien mit der Aussicht auf höhere Erträge zu erkennen. Private, sprich ungelistete Kredite sind laut Umfrage in allen Regionen und unter allen Anlegertypen der klare Spitzenreiter, wenn es darum geht, entsprechende Portfoliobestände auszubauen (61 Prozent). Nur vier Prozent wollen sie leicht reduzieren, das ergibt netto 58 Prozent für höhere Quoten. Darüber hinaus dürften Credit-Strategien auf breiterer Front von den Umschichtungen profitieren.
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, wird es auch innerhalb des Anleihenportfolios zu Neujustierungen kommen. Weltweit sei ein deutlicher Trend weg von Kernanlagen (Core) hin zu Strategien mit der Aussicht auf höhere Erträge zu erkennen. Private, sprich ungelistete Kredite sind laut Umfrage in allen Regionen und unter allen Anlegertypen der klare Spitzenreiter, wenn es darum geht, entsprechende Portfoliobestände auszubauen (61 Prozent). Nur vier Prozent wollen sie leicht reduzieren, das ergibt netto 58 Prozent für höhere Quoten. Darüber hinaus dürften Credit-Strategien auf breiterer Front von den Umschichtungen profitieren.
Anders als bei den illiquiden Asset-Klassen zeigen sich im Anleihensegment deutliche regionale Unterschiede. Während institutionelle Investoren aus dem asiatisch-pazifischen Raum, den USA und Kanada ihre Quoten insgesamt stabil halten wollen, beabsichtigen die Befragten in Europa geringere Engagements. Dieser Trend geht vor allem von Kontinentaleuropa aus, wo netto 43 Prozent ihre Anleihenbestände herunterfahren wollen.
28 Prozent wollen wieder mehr aktiv investieren
28 Prozent wollen wieder mehr aktiv investieren
Im Hinblick auf Aktienanlagen zeigen sich in der Umfrage je nach Region und Anlegertyp ebenfalls große Unterschiede. Nur in den USA und Kanada wollen institutionelle Investoren ihre Aktienbestände reduzieren, allen voran Pensionseinrichtungen von Unternehmen. Im Gegensatz dazu geht mehr als ein Drittel der Befragten in Lateinamerika davon aus, ihre Aktienpositionen aufzustocken. Etwa zwei Fünftel der Investoren in der Region Asien-Pazifik und Kontinentaleuropa wollen ihre Quoten ausbauen. Auf die Frage, ob die Aktieninvestments eher passiv oder aktiv umgesetzt werden sollen, zeigt sich, dass weltweit 28 Prozent ihre Bestände aktiver Aktienstrategien relativ zu passiven Ansätzen ausbauen wollen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) will die gegenwärtige Mischung aktiver und passiver Strategien beibehalten, 17 Prozent planen vermehrte Investitionen in passive Strategien.
portfolio institutionell newsflash 07.02.2017/Kerstin Bendix
Autoren:
portfolio institutionell
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