Asset Management
6. September 2023

Experten rechnen mit weiter sinkenden Immobilienpreisen

Die Preise für Häuser und Wohnungen werden in den kommenden Monaten überwiegend sinken. Das erwarten Vorstände von Volks- und Raiffeisenbanken.

Hochrangige genossenschaftliche Bankvertreter rechnen in den kommenden Monaten überwiegend mit sinkenden Preisen für Häuser und Wohnungen in vielen Regionen Deutschlands. Laut einem Bericht der „Börsen-Zeitung“ erwarten 71 Prozent der Vorstände von Volks- und Raiffeisenbanken im 14 Bundesländer umfassenden Gebiet des Genossenschaftsverbandes (ohne Bayern und Baden-Württemberg) im zweiten Halbjahr „einen zumeist leichten Preisrückgang bei Wohnimmobilien in ihren jeweiligen regionalen Märkten“, heißt es in dem Bericht.

Für das nächste Jahr geht fast die Hälfte der Befragten davon aus, dass die Preise weiter zurückgehen werden. Allerdings seien für 2024 deutlich mehr der Vorstände der Ansicht, dass die Immobilienpreise konstant bleiben (37 Prozent) oder leicht anziehen werden (13 Prozent).

Nach Einschätzung von Ingmar Rega komme es zu einer Bodenbildung am Immobilienmarkt. „Das derzeitige Niveau für langfristige Kreditzinsen würde dann auf Sicht zum Marktstandard werden“, so der Vorstandsvorsitzende des Genossenschaftsverbandes.

VDP: Rückgang der Immobilienpreise verliert an Dynamik

Die Preiskorrektur auf dem deutschen Immobilienmarkt hielt auch im zweiten Quartal dieses Jahres an, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) im August mitteilte. Nach Verbandsangaben sei die Abwärtsdynamik im Vergleich zum Vorquartal aber spürbar abgeflacht.

Der Immobilienpreisindex des VDP weist nunmehr einen Stand von 182,4 Punkten auf (Basisjahr 2010 = 100 Punkte), dies entspricht einem Rückgang um 1,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres und um 6,4 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres. Der seit 2010 quartalsweise erhobene Index basiert – im Gegensatz zu anderen Immobilienindizes – auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten und deckt Quartal für Quartal den gesamten deutschen Markt ab.

Im Vergleich zum direkten Vorquartal (Q2 2023 zu Q1 2023) büßten die Wohnimmobilienpreise in Deutschland 0,9 Prozent ein. Die Preise für Gewerbeimmobilien fielen in demselben Zeitraum um 2,0 Prozent, wobei das Minus der Einzelhandelsimmobilienpreise mit minus 2,5 Prozent etwas höher ausfiel als das der Büroimmobilienpreise (minus 1,9 Prozent).

Gegenüber dem Vorjahresquartal (Q2 2023 zu Q2 2022), als das bisherige Preishöchstniveau erreicht worden war, gaben die Wohnimmobilienpreise laut dem VDP um 5,4 Prozent nach. Die Abnahme der Preise für Gewerbeimmobilien belief sich im Jahresvergleich auf 10,3 Prozent. Dabei sei die rückläufige Entwicklung bei Einzelhandelsimmobilien mit minus 11,7 Prozent erneut ausgeprägter gewesen als bei Büroimmobilien (minus 9,8 Prozent).

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