Vonovia sucht langfristige Investoren als Partner
Deutschlands größter Wohnungsvermieter will weiter zukaufen. Wegen schwacher Aktienkurse und steigender Zinsen setzt Vonovia auf ein Kooperationsmodell.
Angesichts massiver Kursverluste der eigenen Aktien und stark gestiegener Zinsen sucht Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia nach alternativen Finanzierungsquellen. Im Raum stehen laut der „Börsen-Zeitung“ Partnerschaften mit externen Investoren im Rahmen eines „Kooperationsmodells“. Eine Kapitalerhöhung „verbietet“ sich nach Einschätzung von Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch „bei dem niedrigen Aktienkurs“ als Geldquelle.
Auf der Suche nach Kapital startet das Dax-Unternehmen nun Sondierungsgespräche mit möglichen Geldgebern. Sie sollen sich an einzelnen Immobilienportfolios beteiligen und Wachstum mitfinanzieren. Zunächst will der Vorstand das Kooperationsmodell mit bestehenden Portfolios testen.
Im ersten Schritt suchen die Bochumer nun Geldgeber für ihre Bestände in Schweden und Baden-Württemberg. Man habe die beiden Teilportfolios separiert und sauber strukturiert, so Buch. Die Unterlagen für eine Due Diligence, die Risikoanalysen und die Governance-Struktur seien ausgearbeitet. Entsprechende Info-Memos würden jetzt mit vorselektierten Kandidaten diskutiert. Es sei aber offen, ob und wann es zu einer Transaktion komme.
Minderheitsbeteiligungen im Angebot
Investoren können sich nach Angaben Buchs mit bis zu 49 Prozent direkt an den Teilportfolios beteiligen. Der Dax-Konzern wolle die Mehrheit behalten. Als Partner kämen langfristige Kapitalsammelstellen in Betracht, etwa Pensionsfonds, Versicherungen und Staatsfonds, so Buch. „Wir brauchen jemanden, der auch in Zukunft große Mengen Kapital bewegen kann.“ Gesucht würden ein oder zwei Verbündete, kein Strauß von Partnern. Es gehe um eine langfristige Partnerschaft für neue Akquisitionen, so Buch.
Seit Anfang Februar hat sich der Kurs der Vonovia-Aktie auf zuletzt unter 22 Euro mehr als halbiert. Auf dem Niveau beträgt die Marktkapitalisierung von Deutschlands größtem Immobilienkonzern 17 Milliarden Euro. Laut „Börsen-Zeitung“ notiert die Aktie inzwischen um etwa 65 Prozent unter dem ausgewiesenen inneren Wert (Net Tangible Assets). Größter Aktionär von Vonovia ist Norges Bank Investment Management, der Vermögensmanager des norwegischen Pensionsfonds.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Wohnimmobilien
In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar