Versicherungen
21. Januar 2015
Volkswohl Bund setzt auf Immobilienkreditfonds
Die Volkswohl-Bund-Versicherungen investieren nun auch in Immobilienkreditfonds. Man verspricht sich Vorteile gegenüber klassischen Immobilien-Investments. Nach Kosten werden mehr als vier Prozent Rendite erwartet.
Auf der Suche nach einer attraktiven Kapitalanlage sind die in Dortmund beheimateten Volkswohl-Bund-Versicherungen bei Immobilienkrediten fündig geworden. Wie die Börsen-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 20. Januar berichtet, investiert der Versicherer 200 Millionen Euro, das entspricht rund zwei Prozent der Kapitalanlagen von elf Milliarden Euro, in einen Luxemburger Sicav-Fonds. Das Vehikel setzt auf erstrangig besicherte Immobiliendarlehen mit höherem Beleihungsauslauf, so genannte Whole Loans, also dem Quotienten aus Darlehensbeträgen und Beleihungswert. Axel-Rainer Hoffmann, Finanzvorstand des Volkswohl-Bund erläutert das Interesse an dem Fonds mit folgenden Worten: „Wir haben nach einer zugänglichen, verstehbaren Anlage mit einer guten Rendite bei überschaubaren Risiken gesucht.“ Immobilienkredite seien „für uns eine naheliegende Asset-Klasse, da wir bereits über ein gutes Immobilien-Know-how verfügen – einerseits über unsere Direkt- und Fondsanlagen und andererseits über unsere Hypothekarkreditabteilung“.
Finanzvorstand Hoffmann stuft Immobilienkredite im Vergleich mit Hypotheken und Immobilieninvestitionen als attraktiver ein und begründet das mit der jüngsten Performance der Immobiliensegmente: „Denn einige A-Lagen sind schon relativ überhitzt. Immobilienkredite können an der Immobilienperformance partizipieren, ohne auf Preissteigerungen angewiesen zu sein.“ Nach Abzug aller Kosten will Hoffmann jährlich „deutlich über vier Prozent“ mit dem Engagement verdienen. Als Fremdkapitalinstrument fällt das Engagement indessen nicht unter die aufsichtsrechtliche Immobilienquote von 25 Prozent.
Diversifizierung schreitet voran
Der Volkswohl-Bund ist dem Bericht zufolge mit einer Immobilienquote von sieben Prozent im Wettbewerbsvergleich überdurchschnittlich engagiert. Hinzu kommen Hypothekardarlehen. Auf diesen Posten entfallen vier Prozent der Kapitalanlagen. Laut Börsen-Zeitung sieht Finanzchef Hoffmann die Asset-Klasse als festen, langfristigen Bestandteil der Kapitalanlage seines Hauses; für die Zukunft könne er sich einen leichten Ausbau des Engagements vorstellen. Die Finanzierungen sollen bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Die Laufzeiten bewegen sich derzeit zwischen fünf und sechs Jahren. Als Kreditgeber legt Axel-Rainer Hoffmann großen Wert darauf, frühzeitig in den Auswahlprozess einbezogen zu werden. „Wir haben ein Vetorecht“, sagt er und verweist auf die Stückelung der Einzelpositionen. Hier bestehe großer Spielraum, „wenn sich die Risikopositionen in einem gewissen Rahmen bewegt“.
Exklusiv beraten wurden die Volkswohl-Bund-Versicherungen bei der Transaktion vom Investment Advisor Caerus. Die Düsseldorfer melden für das vierte Quartal 2014 Einwerbungen von insgesamt 350 Millionen Euro. Davon entfallen 200 Millionen Euro auf die Volkswohl-Bund-Versicherungen. Der Rest geht auf einen weiteren deutschen institutionellen Investor zurück, dessen Namen nicht bekannt ist. Michael Morgenroth, CEO der Caerus Debt Investments AG und ehemaliger Immobilienvorstand der Gothaer Asset Management, fasst die Vorteile der skizzierten Anlagelösung so zusammen: „Die Ergänzung unserer Investmentlösungen um Whole Loans ermöglicht Investoren den Zugang zu attraktiven Renditen. Diese tragen innerhalb der Portfolios unserer Investoren erkennbar zur Erfüllung ihrer internen Zielverzinsung bei.“
portfolio institutionell newsflash 21.01.2015/Tobias Bürger
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