Versicherer in Europa halten weniger Anleihen
Versicherungsgesellschaften im Euroraum halten netto 3,02 Billionen Euro (273 Milliarden Euro weniger) an Schuldverschreibungen am Ende des zweiten Quartals. Nettoverkäufe belaufen sich auf 25 Milliarden Euro.
Die von Versicherungsgesellschaften in der Eurozone gehaltenen Anleihenbestände sind durch Nettoverkäufe und Wertberichtigungen auf 3,023 Billionen Euro am Ende des zweiten Quartals gesunken. Das berichtet die Bundesbank in einer Mitteilung. Zum Ende des ersten Quartals 2022 waren seitens der Versicherungswirtschaft noch 3,296 Billionen Euro in Schuldverschreibungen investiert.
Schuldverschreibungen machten demnach im Berichtsquartal 35,6 Prozent der gesamten Aktiva des Sektors aus. Der zweitgrößte Anteil entfiel auf Investmentfondsanteile (29,7 Prozent), gefolgt von Aktien, sonstigen Dividendenwerten und Beteiligungen (13,4 Prozent) und Krediten (6,9 Prozent).
Zum Vergleich: Nach Zahlen des GDV für das Anlagejahr 2021 liegen die deutschen Versicherer bei ihren Rentenbeständen bei durchschnittlich 79,5 Prozent des gesamten Kapitalanlagebestands, der gegenüber den Vorjahren leicht gesunken war von 82,9 Prozent im Jahr 2019. Zum Rentenbestand gehören neben Schuldverschreibungen (19,5 Prozent Ende 2021) aber klassischerweise auch Hypotheken und andere Darlehen beziehungsweise Ausleihungen. Der Anteil der in Investment- oder Spezialfonds gehaltenen Rentenpapiere belief sich Ende 2021 auf 31 Prozent.
Wie die Bundesbank weiter mitteilt, sanken die gesamten von Versicherungsgesellschaften im Euroraum gehaltenen Aktiva im zweiten Quartal 2022 auf 8,48 Billionen Euro verglichen mit 8,936 Billionen Euro im vorangegangenen Jahresviertel.
Öffentliche Emittenten weniger gefragt
Demgegenüber sank zudem das Volumen von durch Versicherer gehaltene Anleihen öffentlicher Haushalte und zwar um 3,4 Prozent. Versicherer veräußerten netto 28 Milliarden Euro an solchen Schuldverschreibungen, wie zum Beispiel Staatsanleihen und, für Deutschland gesprochen, Anleihen der Länder und Kommunen.
Was die von Versicherungsgesellschaften gehaltenen Investmentfondsanteile betrifft, so verringerte sich deren Bestand im zweiten Quartal 2022 auf 2,518 Billionen Euro (nach 2,676 Billionen Euro im Vorquartal).
Die gesamten versicherungstechnischen Rückstellungen der Versicherungsgesellschaften im Euroraum verringerten sich nach der Bundesbank-Statistik zudem im selben Zeitraum um 477 Milliarden Euro auf rund 6,17 Billionen Euro.
Autoren: Daniela Englert In Verbindung stehende Artikel:
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