Vermögensbildung
Land of the Free and Home of the Brave
Die USA sind ein Land der Extreme. Im „Land of the Free“ sitzen über zwei Millionen Amerikaner im Gefängnis. Das sind fast 0,7 Prozent der Bevölkerung. Andererseits ging bereits 352mal ein Nobelpreis an US-Amerikaner. Auch das ist weltweit ein Rekord.
Ob jedoch auch weiterhin die Mehrzahl aller Nobelpreise in die Vereinigten Staaten geht, muss bezweifelt werden. Denn die USA sind laut der Nationalhymne nicht nur „the land of the free“ sondern auch „the home of the brave“. Letztgenannte schrecken nämlich vor keiner Gefängnisstrafe zurück, um ihren völlig unbegabten Nachwuchs an Eliteuniversitäten unterzubringen. Laut Spiegel Online sind 33 Eltern angeklagt, ihren Kindern einen Studienplatz an einer Eliteuniversität wie etwa Yale organisiert zu haben – durch Betrug und Bestechung.
So kassierte ein Fußballtrainer der Yale University 400.000 Dollar für die Aufnahme einer im Fußball und für ein Studium unbegabten jungen Dame in sein Fußballteam. Der Schauspielerin Lori Loughlin und ihrem Mann wird vorgeworfen, mit 500.000 Dollar bei der Vergabe von Studienplätzen für ihre beiden Töchter nachgeholfen zu haben. Sie wurden laut Medienberichten prompt in das Ruderteam der University of Southern California (USC) und damit an die Universität aufgenommen – obwohl diese gar keine Ruderinnen sind. Während Mutti Lori deshalb vom FBI verhaftet wurde, weilte pikanterweise Töchterchen Olivia Jade gerade auf der Yacht des Chairman des Board of Trustees des USC.
Nach 2,5 Millionen Dollar-Spende in Harvard studiert
Wer sich bereits publizistisch mit dem recht durchlässigen – wenn auch nur für betuchte Eltern – Bildungssystem der USA befasst hat, ist der US-Journalist Daniel Golden. Im Graubereich siedelt dieser das System „Spende gegen Studienplatz“ an. Beispielsweise wurde der Trump-Schwiegersohn Jared Kushner, nach einer 2,5-Millionen-Dollar-Spende seines Vaters in Harvard angenommen. Ein solcher Deal begünstigt anscheinend auch in der Familie Trump, dass ein Heiratsantrag angenommen wird.
Goldens Buch fand viel Aufmerksamkeit – allerdings von der falschen Seite. Reiche Amerikaner sahen in dem Werk kein Enthüllungsbuch, welches kritisiert, dass Bildung vor allem solventen Bürgern offensteht. Diese sahen in dem Buch vielmehr einen Leitfaden, wie man die eigenen Ableger in eine Uni einkaufen kann. „Sie haben mich angerufen und mir Geld für Ratschläge geboten“, so Golden zu Spiegel Online.
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