US-Universitätsstiftungen verbuchen enorme Renditen
Wertzuwächse von 40 Prozent und mehr sind in diesem Jahr bei den Endowments an der Tagesordnung. Renditetreiber sind aber nicht nur die alternativen Anlagen.
Die Vermögensverwalter der großen US-amerikanischen Universitätsstiftungen (Endowments) blicken auf ein hervorragendes Geschäftsjahr zurück. Die Yale University in New Haven weist für den im Juni zu Ende gegangenen Zwölfmonatszeitraum eine Rendite von 40 Prozent aus. Für die drittälteste Hochschule in den Vereinigten Staaten ist es das drittbeste Anlageergebnis seit 1970, berichtet die „New York Times“. Für den neuen Investmentchef Matthew Mendelsohn, Nachfolger des legendären David Swensen, ein gelungener Auftakt.
Ebenfalls sehr erfolgreich war zuletzt das Dartmouth College in Hanover (New Hampshire) mit einer Rendite von 47 Prozent. Die Duke University in Durham (North Carolina) weist laut dem Bericht einen Vermögenszuwachs von 56 Prozent aus.
Opprtunitätskosten bremsen Harvard University
Die Harvard University ist mit einem Vermögen von rund 53 Milliarden Dollar die größte Anlegerin unter den US-Universitätsstiftungen. Sie veröffentlichte in der vergangenen Woche eine Jahresrendite von immerhin 34 Prozent. Im direkten Vergleich mit ihren Wettbewerbern liegt sie demnach ein Stück zurück. Der Manager des Stiftungsvermögens spricht aber dennoch von einem „enormen“ Zuwachs. Laut „New York Times“ begründen die Anlagemanager das im Vergleich mit den Wettbewerbern schwächere Wachstum mit den „Opportunitätskosten der geringeren Risiken“, die man eingegangen sei.
Venture Capital beflügelt Vermögen
Dem Bericht zufolge geht ein großer Teil des kräftigen Wachstums auf die Private-Equity-Anlagen der Endowments zurück. Ein Drittel der Vermögensanlagen der Harvard University besteht aus Private-Equity-Fonds. Dieser Batzen brachte den Stiftungsmanagern zuletzt eine Rendite von satten 77 Prozent ein.
Ähnliche Zuwächse gab es auch mit Venture-Capital-Fonds. An der University of North Carolina, die mit einem Vermögen von insgesamt zehn Milliarden Dollar operiert, beziffern sie die Rendite im Venture-Capital-Segment auf sagenhafte 142 Prozent.
Wie die „New York Times“ erläutert, haben viele der großen US-Uni-Stiftungen in den vergangenen Jahren ihre Allokationen in den renditeträchtigen Anlageklassen Private Equity, Venture Capital und Hedgefonds ausgebaut und diesen Schritt mit Gründen der Risikostreuung begründet – abseits von Aktien und Anleihen. Allerdings: Der US-amerikanische Aktienmarkt hat im Zeitraum Juli 2020 bis Ende Juni 2021 einen Zuwachs von rund 37 Prozent erzielt.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Yale
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