Traditionelle Anlagen
10. Dezember 2014
Unkonventionelle Finanzplattformen wittern Morgenluft
Die gemeinschaftliche Kapitalanlage von Kleinsparern verlagert sich ins Internet und geht dort völlig neue Wege. Etablierte Anbieter reagieren mit neuen Offerten.
Das Internet entpuppt sich für die Finanzbranche immer mehr als Tummelplatz für innovative, aber auch skurrile Geschäftsideen. In sogenannten Finanznetzwerken wie Wikifolio.com legen Glücksritter ihre Handelsideen in Form von Musterportfolios offen. Dafür bekommen sie von den Plattformbetreibern eine Art Erfolgsprämie, die sich nach der Performance richtet. Trifft das Musterdepot bei den Internetnutzern auf großes Interesse, wird dafür sogar ein handelbares Index-Zertifikat erstellt. Eigens dafür wurde das Emissionshaus Lang & Schwarz eingebunden. Populäre Trader erzielen nach einem Bericht des „Manager Magazins“ so mehrere Tausend Euro im Monat. Die „Performancegebühr“ liegt beispielsweise bei Wikifolio zwischen fünf und 30 Prozent. Sie wird täglich berechnet. Die daran anknüpfende Erfolgsprämie für die Initiatoren eines Musterportfolios kann bis zu 50 Prozent ausmachen. Ihre Höhe richtet sich nach dem Anlagevolumen im Wikifolio-Zertifikat.
Geht es nach der Geschäftsleitung des erst zwei Jahre alten Unternehmens, stecken Privatanleger ihr Geld nicht länger in traditionelle Fonds, sondern setzen – vergleichbar mit der Pferderennbahn, wo man versucht, aufs richtige Pferd zu setzen – auf „populäre Trader“. „Es ist unser Ziel, Wikifolios als die bevorzugte Alternative für europäische Privatanleger gegenüber herkömmlichen Anlageprodukten zu etablieren und frischen Wind in die Branche der Finanzdienstleister zu bringen“, heißt es auf der Homepage.
Geht es nach der Geschäftsleitung des erst zwei Jahre alten Unternehmens, stecken Privatanleger ihr Geld nicht länger in traditionelle Fonds, sondern setzen – vergleichbar mit der Pferderennbahn, wo man versucht, aufs richtige Pferd zu setzen – auf „populäre Trader“. „Es ist unser Ziel, Wikifolios als die bevorzugte Alternative für europäische Privatanleger gegenüber herkömmlichen Anlageprodukten zu etablieren und frischen Wind in die Branche der Finanzdienstleister zu bringen“, heißt es auf der Homepage.
Das Phänomen des gemeinschaftlichen Investierens wirft Fragen auf: Was bedeutet das für den Anleger beziehungswiese die Performance? Bleibt der traditionelle Vertrieb auf der Strecke? Hartmut Petersmann, Geschäftsführer des Petersmann Instituts für den unabhängigen Finanzberater sagte bei der jüngsten Morningstar-Investment-Konferenz: „Bevor es zu einer qualifizierten Entscheidung kommt, müssen sich die Kunden also jetzt stundenlang durch den Informationswust kämpfen – also das tun, was Berater bisher für sie gemacht haben.“ Einig waren sich die Diskutanten, dass sich der Investmentmarkt zunehmend ausdifferenzieren wird – und der Finanzvertrieb sich stärker ins Netz verlagern werde.
Das Imperium schlägt zurück
Ein wesentlicher Aspekt, der das Interesse an innovativen Finanzplattformen wie zum Beispiel Vaamo und Easyportfolio treibt, besteht darin, die Geldanlage leicht verständlich auf die Kundenbedürfnisse zuzuschneiden. Etablierte Anbieter wie Comdirect springen auf den Trend auf und versuchen mit ebenso klaren Offerten Anleger zu gewinnen. Die Deutsche Bank feilt ebenfalls an einem vergleichsweise einfach gestrickten Produkt, das dem Wunsch der Kunden entgegenkommt: „Wir arbeiten an einem neuen Internetvermögensverwalter, der noch 2015 starten könnte“, zitiert das Manager Magazin den für das digitale Geschäft zuständigen Deutschbanker Baki Irmak.
(geänderte Fassung vom 10. Dezember 2014, 11 Uhr)
(geänderte Fassung vom 10. Dezember 2014, 11 Uhr)
portfolio institutionell newsflash 10.12.2014/Tobias Bürger
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