Administration
5. Juni 2013

Universal verzeichnet ungebrochene Nachfrage nach Alternatives

Strategiegespräche mit Vertretern der Fachpresse haben Seltenheitswert bei Universal-Investment. In kleiner Runde erläuterte Bernd Vorbeck nun aktuelle Anlagetrends. Kritik übte er an Regulierungsvorhaben.

Universal-Investment kommt im Tagesgeschäft gut voran. Das administrierte Vermögen per Ende April 2013 wuchs gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres um 31 Milliarden auf rund 169 Milliarden Euro, wie der Sprecher der Geschäftsführung, Bernd Vorbeck, im jüngsten Strategiepressegespräch erläuterte. Bis Ende nächsten Jahres soll das verwaltete Volumen auf 180 Milliarden Euro gesteigert werden. Aufgegliedert auf die einzelnen Segmente dominiert bei Universal wie schon in der Vergangenheit der Spezialfondsbereich, auf den heute etwa 134 Milliarden Euro entfallen. Publikumsfonds tragen 19 Milliarden Euro zum verwalteten Vermögen bei, der Rest entfällt auf Direktanlagen (vier Milliarden Euro) und KAG-Insourcing mit zwölf Milliarden Euro. 
„Was uns bremst, ist der hohe Investitionsaufwand für regulatorische Themen“, schränkte der Sprecher der Geschäftsführung die insgesamt positive Entwicklung ein. So seien neue Regulierungs-Regimes nach den Erkenntnissen der Finanzkrise zwar verständlich. Doch die Vielzahl der sich überlagernden Regulierungsprojekte binde Ressourcen und sorge für hohen Erklärungsbedarf. Die Umsetzungsfristen seien inzwischen sehr knapp bemessen, kritisierte Vorbeck, dem insbesondere die Kosten ein Dorn im Auge sind. Durch Regulierungsthemen sei inzwischen rund zehn Prozent der Mitarbeiterkapazität gebunden. Bei Universal-Investment stellt man die Sinnhaftigkeit der Regulierung infrage, die bekanntlich dem Anlegerschutz dienen soll, dabei aber performanceschmälernd wirkt (Finanztransaktionssteuer, Anmerkung der Redaktion). So gehe etwa die KAGB-Regulierung über das Schutzbedürfnis institutioneller Investoren hinaus; das Regulierungsniveau erreiche seinen Grenznutzen. Es sei an der Zeit, diese Problematik aufs Tapet zu bringen, so Vorbeck, der auch einen Vorstandsposten beim Fondsverbandes BVI innehat.
Rückblickend auf die vergangenen fünf Jahre gelang es der Frankfurter Master-KAG, das verwaltete Vermögen zu verdoppeln. Als Plattform für institutionelle Investoren und Vermögensverwalter profitiert Universal-Investment unter anderem von der Suche der Investoren nach auskömmlichen Renditen. So verzeichnet die Investmentgesellschaft starke Zuwächse auf seiner Luxemburger Fondsplattform. Relativ betrachtet kletterte der Anteil der Luxemburger Anlagen am Gesamtfondsvolumen binnen Jahresfrist von 6,6 auf 8,8 Prozent. Zur Begründung verwies Vorbeck auf die ungebrochene Nachfrage institutioneller Investoren nach alternativen Investments: „Für uns ist Luxemburg ein wesentlicher Baustein.“ Als Domizilierungsstandort erfreue sich Luxemburg großer Beliebtheit, was auf das Interesse an Ucits-konformen Produkten, wie Hedgefonds im Ucits-Mantel, zurückzuführen sei. Inzwischen entfallen 42 Prozent des verwalteten Vermögens in Luxemburg auf innovative Investments, wie Infrastruktur, Immobilien oder Private Equity. 
Im Hinblick auf die Niedrigzinsen klagen institutionelle Investoren über mangelnde Performance-Chancen sowie niedrige Risikobudgets. In den Depots befänden sich noch große Positionen von Staatsanleihen, wobei den hier erzielbaren Renditen Verpflichtungen entgegen stünden, die oft noch mit vier Prozent verzinst seien. Deshalb suchten sie ihr Heil in alternativen, aber auch innovativen Produkten. Vor diesem Hintergrund profitiere man vom Wunsch der Kunden, internationale Asset Manager und Boutiquen mit globalem Fokus zu mandatieren. Globale Spezialisten seien weiter gefragt, heißt es. 
Wie Vorbeck weiter ausführte, sei der Siegeszug der Master-KAG ungebremst. Investoren bündelten mehr denn je alle Anlagen auf einer Plattform. Insbesondere Kapitalsammelstellen, wie Pensionseinrichtungen oder Versicherungen, hätten nach wie vor hohen Anlagebedarf. Neben Alternatives verzeichnet Universal bei den sogenannten Real Assets starkes Interesse. Im Hinblick auf die nach Diversifikation strebenden Investoren erläuterte er: „Eine Master-KAG ohne Immobiliengeschäft ist auf einem Auge blind.“ Vorbeck zufolge setzen Anleger stärker auf regulierte Produkte statt Direktanlagen. Das wiederum stärke den Trend zu Immobilienspezialfonds, zeigte sich der Sprecher der Geschäftsführung überzeugt und erklärte: „Als Master-KAG werden wir von unseren Kunden als Sparringspartner stark in Anspruch genommen. Investoren aus regulierten Einrichtungen verlangen von uns Vorschläge, wie sie ihre Kapitalanlagen strukturieren können.“ Insbesondere bei alternativen Investments liefen die Fragestellungen darauf hinaus, mit welchen Vehikeln beispielsweise Infrastrukturprojekte oder auch Loan-Portfolios ins institutionelle Portfolio eingebettet werden können. 
portfolio institutionell newsflash 05.06.2013/tbü
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