Übermathematisierung
Die Fachliteratur ist voll von „Faktoren“, mit denen die Wertentwicklung von Aktien erklärt werden soll – allen voran Klassiker wie „Value“, „Size“ und „Momentum“. Ebenfalls als Faktoren taugen in den Augen mancher Akteure die Revisionen von Wertpapieranalysten und die Managementpolitik. Die Liste ließe sich noch erheblich verlängern.
Denn laut einer Studie aus dem Jahr 2015 wurden in Studien und Abhandlungen seit den 1960er-Jahren mehr als 240 Faktoren erwähnt. Tendenz seit der Jahrtausendwende: stark steigend. Vor dem Hintergrund dieser inflationären Entwicklung warnt Alexander Raviol, Head of Alternative Solutions bei Lupus Alpha, vor einer „Übermathematisierung“. Dazu greift er auf den frei erfundenen „ISIN-Faktor“ zurück: Die in der obigen Grafik aufgeführte „Smart-Beta-Variante“ berücksichtigt ausschließlich die Aktien aus dem Dax, deren internationale Wertpapier-Identifikationsnummer (ISIN) gerade ist. Ein damit bestücktes Portfolio hat den Dax 30 in den vergangenen drei Jahren outperformt.
portfolio institutionell, Ausgabe 07/2017
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