Talanx plant Klima-Divestments
Versicherer will bis 2025 CO2-Ausstoß des liquiden Portfolios um 30 Prozent senken. Investment in Climate Leaders.
Um ihr kürzlich erklärtes Klimaziel zu erreichen, schließt die Talanx auch Divestments von klimaintensiven Unternehmen nicht aus. Im Mai gab die Versicherungsgruppe bekannt, dass sie die CO2-Intensität ihrer Aktien- und Anleihenbestände bis zum Jahr 2025 um 30 Prozent im Vergleich zu Anfang 2020 reduzieren will. Dem Klimaziel folgte eine Analyse des Bestandsportfolios demzufolge Ampega, der Asset Manager der Talanx, auch eine Reduzierung der klimarelevanten Bestandstitel und sogar mögliche Divestments plant. „Auf Basis unserer Analyse haben wir einige Unternehmen in unseren Portfolios identifiziert, deren CO2-Fußabdruck besonders hoch ist. Hieraus ergibt sich, dass wir in diese Namen entweder nicht weiter investieren oder sie sogar sukzessive abbauen“, erklärt Dr. Kai Ledwig, Sustainable Finance Manager bei der Ampega. Jede Investitionsentscheidung basiere unter anderem auf dem Co2-Fussabdruck, immer auch unter Berücksichtigung des Gesamtportfolios und relevanter Marktindizes. Zusätzlich wolle man, um positiven Wandel herbeizuführen, in Climate Leader investieren.
Außerdem verfolgt die Klimastrategie in der Kapitalanlage das Ziel, auch CO2-intensive Sektoren weiterhin abdecken zu können, um ein breit diversifiziertes Portfolio zu gewährleisten. „Dies kann durch gezielte Investitionen in Climate Improver geschehen, das heißt in Unternehmen, die sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt haben. Hierdurch unterstützen wir aktiv einen Wandel in den CO2-intensiven Sektoren“, so Ledwig.
Für Scope-3-Emissionen nicht genug Daten
Momentan beziehe man indirekte Treibhausgas-Emissionen der Unternehmen, die zum Beispiel in deren Lieferkette oder durch produzierte Güter entstehen, nicht in die Betrachtung mit ein. Eine Ausweitung auf solche sogenannten Scope-3-Emissionen sei eine zusätzliche Herausforderung, da aktuell noch keine zuverlässigen Daten verfügbar seien. Mittelfristig wolle man diese jedoch zusätzlich berücksichtigen sowie zeitnah auch das Engagement in Klimafragen stärken. „Das bedeutet, wir werden den aktiven Dialog mit den Unternehmen suchen, um diese zu einem stärkeren Einbezug von Klimaaspekten in ihre Geschäftsmodelle zu bewegen“, sagte Ledwig.
Das Vorhaben, den CO2-Ausstoß des liquiden Portfolios bis 2025 um 30 Prozent im Vergleich zum Jahresanfang 2020 zu reduzieren, stelle einen wichtigen Beitrag in der Erarbeitung eines nachhaltigen Langfrist-Pfads in Richtung CO2-Neutralität bis 2050 dar, der sich am Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzabkommen orientiert, teilte die Talanx Anfang Mai mit. Zudem unterstütze der Konzern die Energiewende durch entsprechende nachhaltige Investitionen: Rund 3,7 Milliarden Euro hat die Talanx-Gruppe bereits in Infrastruktur investiert, gut die Hälfte davon in Windkraftanlagen. Das Ziel sind Investitionen in Höhe von fünf Milliarden Euro.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Klimawandel | Lebensversicherung | Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren | Versicherer
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