Immobilien
14. Mai 2019

Studie: Kosten für Bauland steigern Wohnungsneubaumieten

Verfügbarkeit von günstigem Bauland Hemmschuh für Neubautätigkeit. Bundesregierung verfehlt Neubauziele.

Eine vom Verbändebündnis Wohnungsbau in Auftrag gegebene Studie identifiziert die explodierenden Preise für Bauland als zentralen Grund für Mietsteigerungen im deutschen Wohnungsneubau. Laut der von Prognos durchgeführten Studie haben sich allein in den vergangenen sechs Jahren in den sieben größten Städten die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Bauland mit einer Steigerung von 600 Euro auf 1120 Euro fast verdoppelt. Auch in den mittelgroßen Städten gingen die Preise von 240 auf 500 Euro nach oben. Seit 1950 sind die Preise für Bauland in München um 39.000 Prozent gestiegen. Eine Modellrechnung zeigt, wie sich diese gestiegenen Preise in Mieten übersetzen. Herstellungskosten von rund 2560 Euro vorausgesetzt liegt bei einem Bodenpreis von 450 Euro die durchschnittliche Nettokaltmiete demnach bei 9,70 Euro, bei einem Bodenpreis von 1120 liegt diese bei 10,80 Euro und damit um elf Prozent höher. Als weitere Gründe nannte die Studie mangelnde Kapazitäten der Bauwirtschaft und stockende Planungsprozesse.

Die Zahlen sind vor dem Hintergrund starker Bautätigkeit zu sehen. Zwischen 2011 und 2017 wurden 1,65 Millionen Wohnungen gebaut. Dies liegt damit jedoch unter den Zielen der Bundesregierung von 375.000 Wohnungen pro Jahr, welche auch im Jahr 2017 mit 285.000 Wohnungen verfehlt werden. Noch drastischer ist die Lücke im sozialen Wohnungsbau. Hier lagen die Fertigstellungen 2017 bei gerade einmal 26.000 Einheiten, das Verbändebündnis Wohnungsbau hat einen Bedarf von 80.000 Wohnungen jährlich errechnet. Gleichzeitig fallen jährlich viele Wohnungen aus der Sozialbindung.

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