Alternative Anlagen
28. März 2012

Studie: Investitionen in Infrastruktur senken das Portfoliorisiko

„Die Beimischung von Infrastruktur wirkt diversifizierend auf das Gesamtportfolio“, so lautet das Fazit einer aktuellen Irebs-Studie, die mit Unterstützung des Münchner Investmentdienstleisters Solutio entstanden ist.

Demnach trägt Infrastruktur nicht primär zur Erhöhung der Portfoliorendite bei, sondern reduziert das Portfoliorisiko. Zu dieser Erkenntnis kommt eine weitere Studie der International Real Estate Business School (Irebs) an der Universität Regensburg. Die Autoren, Tobias Dechant und Dr. Konrad Finkenzeller, hinterfragen darin, wie sich Investments in Infrastruktureinrichtungen auf ein Multi-Asset-Portfolio institutioneller Anleger auswirken können. Mit ihrer Arbeit möchten sie „zeigen, was Infrastrukturprojekte bei der Aufnahme in das Portfolio leisten können“, wie die beiden im Gespräch mit portfolio institutionell betonen. Als Datenbasis für die jüngste Studie, die Dechant und Finkenzeller Ende März vorgestellt haben, dienten insgesamt 633 Infrastruktur-Transaktionen in Europa im Zeitraum 1993 bis 2010 mit einem Eigenkapitalanteil von 14,2 Milliarden Dollar. Der Schwerpunkt lag auf Europa, in der Vorgängerstudie 2011 war es noch der US-Markt.

_Volatilität im Portfoliokontext
Die Europa-Studie bestätige laut Dechant und Finkenzeller in weiten Teilen die Ergebnisse der ersten Untersuchung und liefere weitere wichtige Einblicke beispielsweise im Hinblick auf das Verhältnis zwischen Infrastruktur und Staatsanleihen. Als eines der wichtigsten Ergebnisse identifizieren die Studienautoren die Erkenntnis, dass Infrastruktur nicht primär zur Erhöhung der Portfoliorendite beiträgt, das Portfoliorisiko jedoch „signifikant“ reduziert. Bei einem für europäische institutionelle Investoren typischen Modellportfolio, bestehend aus je 40 Prozent kurzfristigen und langfristigen Staatspapieren sowie jeweils zehn Prozent Aktien und Immobilien, lässt sich bereits mit einer geringen Beimischung von Infrastruktur eine Reduzierung des Risikos, gemessen an der Standardabweichung, um bis zu zehn Prozent erzielen, so die Studienautoren.
Infrastrukturinvestments scheinen sich als „Diversifier im Portfolio zu eignen“, so Dechant. Denn es gebe keine signifikante Korrelation mit Aktien, Staatsanleihen, Immobilien und Rohstoffen. Finkenzeller sieht Infrastruktur entsprechend als „Risikominimierer“, zumal das Verlustrisiko bei Infrastruktur-Investments geringer sei als bei Staatsanleihen. Mit Ausnahme von Cash sei die risikoadjustierte Überrendite bei Infrastruktur im Vergleich mit den typischen Anlageklassen am höchsten. Außerdem erzielt Infrastruktur besonders im Vergleich zu Immobilien, Rohstoffen und Aktien über verschiedene Zeiträume eine stabile Rendite, heben die Studienautoren hervor.
Institutionellen Investoren, die mit ersten Engagements in Infrastruktur liebäugeln, geben Dechant und Finkenzeller den Rat, die Gelder von Anfang an breit zu streuen. Eine gute Diversifikation sei etwa mit Hilfe von Dachfonds gewährleistet, so die Studienautoren. Auch lohne ein Blick auf Australien. Denn dort sei ein Großteil der Infrastruktur bereits privatisiert worden. So könnten deutsche Institutionelle von Anfängerfehlern Anderer lernen.
_Allianz setzt auf Erneuerbare Energien
Während die meisten institutionellen Investoren aus Deutschland von Direktinvestments im Bereich Infrastruktur die Finger lassen dürften, leistet sich die Allianz in London ein spezialisiertes Investmentteam, das nach Opportunitäten Ausschau hält. Wie einer aktuellen Pressemitteilung zu entnehmen ist, baut das Unternehmen mit dem Erwerb von drei Windanlagen in Europa sein Investmentportfolio im Segment „erneuerbare Energien“ derzeit weiter aus. „Wir freuen uns, unser Portfolio um diese drei hochwertigen Windparks erweitern zu können“, lässt sich David Jones, Geschäftsführer der Allianz Specialised Investments, die den Allianz Renewable Energy Fonds managen, in der Mitteilung zitieren. Seit 2005 stellen erneuerbare Energien einen wichtigen Teil der Investmentstrategie der Allianz dar. Anfang 2011 überstiegen die Investitionen in Wind- und Solarenergie die Eine-Milliarde-Euro-Marke. Diese Volumen konnte in den vergangenen zwölf Monaten um fast 25 Prozent gesteigert werden. Mit diesen jüngsten Akquisitionen hat die Allianz nun insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert und verfügt über 34 Windparks mit einer Gesamtleistung von 658 Megawatt und sieben Solarparks mit eine Gesamtkapazität von 74 Megawatt.
portfolio institutionell newsflash 28.03.2012/tbü
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