Studie: Institutionelle sehen Nachhaltigkeit eindeutig positiv
Aber: Für die Assekuranz spielt das Thema noch keine große Rolle.
FRANKFURT – Deutsche Institutionelle sehen das Thema Nachhaltigkeit eindeutig positiv. Dies zeigt ein neuer Stimmungsindex zur nachhaltigen Kapitalanlage, den Professor Henry Schäfer für die Union Investment entwickelt hat. Schäfer ist Professor für Finanzwirtschaft an der Universität Stuttgart.
Auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten wies der Index einen Wert von +22 Punkten auf. Grundlage des Indizes ist die Befragung von 218 Investoren wie Pensionskassen, Versicherer, Stiftungen, Banken und Unternehmen mit einem Vermögen von rund einer Billionen Euro.
Dabei wurden sie zu verschiedenen Aspekten des nachhaltigen Investierens befragt. Auch die Einschätzungen von Investoren, die derzeit nicht nachhaltig vorgehen, wurden berücksichtigt.
Laut der Studie spielen nachhaltige Kriterien wie Ökologie, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung bei 64 Prozent der Befragten eine wichtige Rolle. Beim Rest sind sie kein Thema.
Im Hinblick auf das Gesamtvermögen von einer Billionen Euro betrug die durchschnittliche Nachhaltigkeitsquote 50 Prozent. Stiftungen wiesen eine hohe Quote auf (73 Prozent), während die Quoten für Banken (34 Prozent), Versicherungen (33 Prozent) und Pensionskassen (32 Prozent) unterdurchschnittlich waren.
_Schindler: Nachhaltigkeit ist ein Wachstumsthema in Deutschland
Im europäischen Ausland sei dies komplett anders, so Alexander Schindler, Vorstandsmitglied der Union und zuständig für das institutionelle Geschäft. „In Skandinavien, Großbritannien oder auch den Benelux-Ländern gelten vor allem langfristig orientierte Anleger wie Pensionskassen als Treiber nachhaltiger Investmentkonzepte“, sagte er.
Nachhaltigkeit werde allerdings unter deutschen Investoren künftig an Bedeutung gewinnen, so Schindler weiter. Dies begründet er unter anderem mit der Energiewende in Deutschland sowie dem ökonomischen Nutzen für die Investoren.
Für diese Einschätzung spricht auch ein weiteres Studien-Ergebnis: Bis 2016 rechnen alle Befragten mit einer positiven Entwicklung von nachhaltigen Anlagen. Wie aus der Studie weiter hervorgeht, bezeichnen sich 42 Prozent der nachhaltigen Investoren als „aktive Investoren“.
Das heißt, durch Abstimmungen auf Versammlungen oder den direkten Dialog versuchen sie, die Unternehmen auf einen nachhaltigeren Kurs zu bringen. Dabei nutzen der Studie zufolge 64 Prozent die Hilfe externer Anbieter wie beispielsweise Asset Manager.
Sowohl die Union als auch F&C Investments in London haben jüngst Nachhaltigkeits-Tools für deutsche Investoren vorgestellt (siehe auch frühere Meldung).
portfolio institutionell newsflash 03.08.2011/jan/
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