Traditionelle Anlagen
4. Juni 2018
Studie: EMD spielt noch keine große Rolle im Portfolio
Durchschnittliche Gewichtung bei 3,5 Prozent. Unzureichende Kenntnisse als ein zentraler Hinderungsgrund.
Eine von NN Investment Partners (NNIP) in Auftrag gegebene Studie zur Stimmung institutioneller Investoren gegenüber Schwellenländeranleihen zeigt, dass diese Anlageklasse in Portfolios immer noch wenig vertreten ist. Und das, obwohl Schwellenländeranleihen nach Einschätzung der Investmentmanager von NNIP aufgrund der höheren Renditen und des Potenzials für Währungsaufwertungen derzeit eine der weltweit spannendsten Anlageklassen sind. Poll Right hat im Auftrag von NNIP im März dieses Jahres weltweit 108 professionelle Anleger befragt, darunter öffentliche Institutionen, Family Offices, Banken und Stiftungen.
Die aus der Umfrage hervorgegangene Studie zeigt, dass sieben von zehn professionellen Anlegern (70 Prozent) bewusst ist, dass die gegenwärtigen Marktbedingungen für herkömmliche Rentenanlagen herausfordernd sind, da die Zinsen in den Industrienationen steigen. Aber während 85 Prozent der Befragten angeben, dass sie Schwellenländeranleihen, die eine Lösung für das Problem steigender Zinsen böten, in ihren Portfolios haben, beträgt die durchschnittliche Gewichtung im Portfolio lediglich 3,5 Prozent, berichtet NNIP.
Noch immer unzureichende Kenntnisse
Noch immer unzureichende Kenntnisse
Die mit Abstand häufigsten Gründe, die von den Anlegern für die niedrige Allokation in Schwellenländeranleihen genannt werden, sind andere Investmentprioritäten (60 Prozent) und unzureichende Kenntnisse der Anlageklasse, um in sie zu investieren (53 Prozent). Trotz dieses Stimmungsbildes haben die Zuflüsse in Fonds und ETFs mit Schwerpunkt auf Schwellenländeranleihen im Jahr 2017 Rekordhöhen erreicht. Das verdeutlicht nach Auffassung von NNIP, dass die Vorzüge von Schwellenländeranleihen immerhin zunehmend auf dem Radar der Anleger erscheinen.
Auf die Frage, ob sie eher Schwellenländeranleihen in Hart- oder Lokalwährung bevorzugen, antworteten 42 Prozent der professionellen Anleger, dass sie in dieser Hinsicht keine Präferenz haben, 34 Prozent favorisieren Hartwährungsanleihen (Hard Currency / HC) und 23 Prozent Lokalwährungsanleihen (Local Currency / LC). Nach Ansicht von NN IP bieten Schwellenländeranleihen in Lokalwährung besonders gute Aussichten, da viele Schwellenländerwährungen derzeit unterbewertet seien. Für die Befragten, die Lokalwährungsanleihen bevorzugen, zählen erhebliches Aufwärtspotenzial (65 Prozent), höhere Renditen (39 Prozent) und die bessere Bonität der Emittenten (39 Prozent) zu den attraktivsten Eigenschaften.
Für diejenigen, die Hartwährungsanleihen präferieren, sind ein niedrigeres oder gar kein Währungsrisiko (83 Prozent), bessere Renditen auf Risiko-Ertrags-Basis als Lokalwährungsanleihen (20 Prozent) und die im Vergleich zu Emittenten aus Industrienationen bessere Bonität der Emittenten aus den Schwellenländern (20 Prozent) die attraktivsten Merkmale. Die europäischen Umfrageteilnehmer sehen eher ein niedrigeres als gar kein Währungsrisiko, da ihre Währungen auch gegenüber dem US-Dollar, in dem Schwellenländeranleihen in Hartwährung großenteils denominiert sind, Kursschwankungen aufweisen – auch wenn diese geringer sind als gegenüber Schwellenländerwährungen.
portfolio institutionell 04.06.2018/Tobias Bürger
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