Banken
13. Januar 2014
Strukturierte Produkte bringen Vorstände vor den Kadi
Die Düsseldorfer Apotheker- und Ärztebank hat ihre ehemalige Vorstandsspitze auf millionenschweren Schadenersatz verklagt. In dieser Woche beginnt nun endlich der Prozess.
Vor knapp sieben Jahren investierten die damaligen Vorstände der Apotheker- und Ärztebank (Apobank) in ein Subprime-Portfolio, das sich im Zuge der globalen Finanzkrise zu einem Millionengrab entwickelt hat. Presseberichten zufolge hat die Bank fünf Protagonisten auf Schadenersatz in Höhe von 66 Millionen Euro verklagt. Bei den Beklagten handelt es sich um den ehemaligen Vorstandssprecher Günter Preuß sowie Günther Herion, Claus-Harald Wilsing, Gerhard Girner und Werner Albert Schuster. Der Prozessauftakt war bereits im September 2012. Zwischenzeitlich hatte es aber immer wieder zeitliche Verzögerungen gegeben. Nun soll der Fall in dieser Woche vor dem Düsseldorfer Landgericht verhandelt werden. Konkret wirft die Apobank den Ex-Managern vor, gegen das in der Satzung verankerte Spekulationsverbot der Bank verstoßen zu haben. Damit hätten die Beklagten ihre Pflichten als Vorstände verletzt.
Doppelter Totalverlust
Mit dem kreditfinanzierten Kauf von Collateralised Debt Obligations („CDO-Starts“-Wertpapiere) im Nennwert von 42,25 Millionen Euro bewiesen die beschuldigten Vorstände kein glücklichen Händchen. Im Zuge der Finanzkrise wurde das Paket wertlos. Darüber hinaus sollen die Beschuldigten Mitte 2007 eine Anleihe erworben haben, die ihrerseits zu Verlusten in Höhe von 24 Millionen Euro geführt hat. Nach Angaben des Düsseldorfer Landgerichts berufen sich die Beklagten auf ihren unternehmerischen Entscheidungsspielraum, den sie nicht überschritten hätten. Risiken seien für das Bankgeschäft charakteristisch.
portfolio institutionell newsflash 13.01.2014/Tobias Bürger
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