Stiftungen
12. Juli 2023

Bundesstiftung Umwelt profitiert von hohen Energiepreisen

Die Wind- und Solarparks der Deutschen Bundesstiftung Umwelt haben die schwachen Ergebnisse von Aktien und Renten im vergangenen Jahr etwas abgemildert. Davon profitierten die geförderten Projekte der DBU.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), eine der größten Stiftungen in Europa, hat im vergangenen Jahr eine Fördersumme in Höhe von 56,4 Millionen Euro (2021: 59,8 Millionen Euro) bereitgestellt. Damit bliebt die Stiftung mit Sitz in Osnabrück auf ihrem angestrebten Niveau zwischen 55 und 60 Millionen Euro.

Zudem erhöhte sich das Stiftungskapital 2022 um 34 Millionen Euro auf 2,42 Milliarden Euro, wie die DBU auf ihrer Jahrespressekonferenz zur Bilanz 2022 in dieser Woche berichtete. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde hob dabei hervor, dass es „gerade in Zeiten der Klima- und Biodiversitätskrise ein wesentliches Ziel der Stiftung“ sei, „als verlässlicher Partner insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung von innovativen und modellhaften Lösungen zum Schutz der Umwelt zu helfen“.

Breit gestreute Anlagestrategie bewährt sich

DBU-Finanzchef Michael Dittrich führte aus, dass die DBU die Belastungen der Kapitalmärkte „aufgrund einer breit gestreuten Anlagenstrategie und den in den Jahren zuvor gebildeten Reserven gut verkraftet“ habe. Dadurch sei das Stiftungskapital auch inflationsbereinigt zum Bilanzstichtag erhalten geblieben.

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Dittrich: „Bleibt die Inflationsrate auf aktuell hohem Niveau, wird das künftig nicht mehr möglich sein.“ Zwar steigen die Zinsen und damit langfristig auch die Erträge, aber „für das Geschäftsmodell Stiftung brauchen wir eine positive Realverzinsung“, so der Leiter der DBU-Abteilung Finanzen und Verwaltung und stellvertretende Generalsekretär.

DBU setzt in der Vermögensanlage auf erneuerbare Energien

Die DBU hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr ihre Investitionen im Bereich der nachhaltigen Kapitalanlage weiter ausgebaut. Dittrich: „Wir haben unser Engagement in Green Bonds deutlich auf 250 Millionen Euro erhöht.“ Im Jahr 2021 waren es noch 160 Millionen Euro.

Die Investitionen in Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien erhöhten sich gleichzeitig von 100 Millionen auf 127 Millionen Euro. Durch zusätzliche Kapitalabrufe für bereits zugesagte Projekte werde sich diese Summe im laufenden Jahr weiter erhöhen.

Aufgrund der hohen Energiepreise waren die Wind- und Solarparks im Jahr 2022 sehr erfolgreich. „Mit ihren stabilen Erträgen haben die Anlagen die schwachen Ergebnisse von Aktien und Renten im vergangenen Jahr etwas abgemildert“, so Dittrich.

DBU gewinnt Award von portfolio institutionell

Wie bereits berichtet, hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im Juni 2023 den Award in der Kategorie „Beste Stiftung“ errungen. Im Rahmen der Entscheidungsfindung hat die für die Preisvergabe zuständige Expertenjury das für alle Anleger schwierige Börsenjahr 2022 berücksichtigt und seine Analyse an die besonderen Umstände angepasst, die insbesondere durch die Inflation gekennzeichnet sind. Vor diesem Hintergrund hat das Gremium beispielsweise ganz besonders auf den Kapitalerhalt der Bewerber geachtet.

Dabei hat sich gezeigt, dass die DBU ihr Stiftungsvermögen seit der Gründung vor 23 Jahren real erhalten hat, was nach Einschätzung der Jury gerade für eine öffentlich-rechtliche Stiftung ein beachtliches Ergebnis sei. In dem für die Awards maßgeblichen Anlagejahr 2022 verbuchte die DBU zwar eine negative Gesamtportfoliorendite von minus 9,5 Prozent. Doch auch das sei, so konstatiert die Jury, angesichts der Umstände an den Anleihe- und Aktienmärkten ein beachtliches Ergebnis.

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