Immobilien
11. August 2021

Starke Nachfrage nach Mikroapartments im ersten Halbjahr

CBRE: Transaktionsvolumen im Vergleich zu H1 2020 mehr als vervierfacht. Spitzenrendite stabil bei 3,36 Prozent.

Nach der Flaute durch die Corona-Pandemie kommt es im ersten Halbjahr 2021 zu einem regelrechten Run auf Studentisches Wohnen und Mikroapartments. Wie aktuelle Zahlen des globalen Immobiliendienstleisters CBRE belegen, erreichte der deutsche Investmentmarkt für Studentenwohnheime und Mikroapartments ein Transaktionsvolumen von
738 Millionen Euro, was mehr als dem 4,5-fachen des Halbjahresvolumens 2020 entspricht. Damit liegt das jüngste Ergebnis auch über dem Volumen des gesamten Vorjahres (637 Millionen Euro) und dem Fünf-Jahres-Schnitt der ersten Halbjahre (588 Millionen Euro). Im Vergleich mit dem Boomjahr 2018 relativiert sich der Anstieg jedoch etwas. Damals hatte das Transaktionsvolumen für das Gesamtjahr nach Zahlen von CBRE bei etwa 1,8 Milliarden Euro gelegen, während es in den Vorjahren etwa bei einer Milliarde lag.

Treiber dieses Anstiegs waren auch internationale Investoren, die ihren Marktanteil auf 44 Prozent ausbauten – im ersten Halbjahr 2020 waren es weniger als zehn Prozent. Unverändert blieb indessen die Spitzenrendite – wie im Vorjahr lag sie bei 3,36 Prozent. Besonders groß war im ersten Halbjahr 2021 mit jeweils 63 Prozent der Marktanteil der Top-7-Städte sowie der Forward-Deals. „Wir beobachten aktuell eine Kombination mehrerer Trends, welche das Interesse der Investoren an Studentenwohnheimen und Mikroapartments antreiben“, sagt Sebastian Schütte, Director bei CBRE Residential Investment, und ergänzt: „Entscheidend für das Vertrauen in die Asset-Klasse ist, dass es während des Pandemie-bedingten Lockdowns nur einen geringen Rückgang bei der Auslastung gab, der deutlich unter den Befürchtungen lag. Außerdem zeichnet sich ab, dass Mikroapartmentobjekte an verändernden Pendlerströmen im Nachgang der Pandemie partizipieren werden – denn die Zahl der Wochenpendler steigt, da mehr Arbeitnehmer in die Peripherie ziehen.“

Häufige Beimischung zum Wohnportfolio

Größte Nettoinvestoren waren Asset- und Fondsmanager, welche das Volumen der von ihnen verwalteten Studentenwohnheime und Mikroapartments um 280 Millionen Euro erhöhten. Offene Immobilienfonds und Spezialfonds legten um 170 Millionen Euro zu. Mit einem Plus von 65 Millionen Euro lagen Immobiliengesellschaften auf Platz drei. „Das Segment dient oft als Beimischung für niedrig verzinste Wohnfonds, füllt aber mittlerweile auch eigene Fonds“, so Schütte. „Wir erwarten im weiteren Jahresverlauf eine starke Transaktionstätigkeit, sodass sich für das Gesamtjahr ein Transaktionsvolumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro abzeichnet“, sagt Schütte. „Dabei dürfte das Marktgeschehen vermehrt von internationalen Akteuren bestimmt werden – denn sowohl Betreiber als auch Investoren aus dem Ausland wollen sich stärker engagieren.“ Mit einem wesentlichen Preisanstieg sei dabei nicht zu rechnen. „Daher ist davon auszugehen, dass die Spitzenrendite von derzeit 3,36 Prozent für die Top-7-Standorte auch zum Jahresende hin stabil bleibt“, schätzt Jirka Stachen, Director Research bei CBRE.

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