Deutsche Hypo Immobilienklima: Stimmung auf niedrigstem Wert seit sechs Jahren
Stark verschlechterte Aussichten für Büro- und Handelsimmobilien. Für Wohn- und Logistikimmobilien weiterhin gute gefühlte Geschäftslage.
Zu Jahresende herrscht trotz weiterhin vielen Transaktionen gedrückte Stimmung am Immobilienmarkt. Das Deutsche Hypo Immobilienklima verschlechterte sich im Dezember deutlich um 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 117,8 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit sechs Jahren. Dabei sank erneut das Investmentklima mit 4,9 Prozent stärker als das Ertragsklima, welches um 3,6 Prozentpunkte zurückging. Besonders Büro- und Handelsimmobilien trugen zu diesem Rückgang bei und verzeichnen deutlich schlechtere Aussichten.
Die Asset-Klassen setzen dabei ihre sehr heterogene Entwicklung fort. Entgegen dem Trend der anderen Asset-Klassen verbesserte sich das Klima für Logistikimmobilien leicht um 0,8 Prozent. Sie erreichen einen Wert von 143,2 und damit nur noch 0,1 weniger als Wohnimmobilien, welche die zurückliegende positive Entwicklung nicht fortsetzen konnten und um 2,9% verloren. Diese beiden Assetklassen verzeichnen damit fast gleichauf die höchsten Werte. Einen deutlichen Rückgang in den Aussichten gab es dagegen bei Büroimmobilien um 5,8 Prozent und Handelsimmobilien um acht Prozent. Besonders der Rückgang bei Büroimmobilien auf den niedrigsten Wert seit September 2016 dürfte aufhorchen lassen.
Das Deutsche Hypo Immobilienklima wird von der bulwiengesa AG im Auftrag der Deutsche Hypothekenbank AG in einer Online-Umfrage unter Entscheidungsträgern der Branche ermittelt. Ziel ist die Erhebung einer subjektiven Einschätzung über die weitere Entwicklung des Marktes, welche von einem immobilienmarktspezifischen Konjunkturindex ergänzt wird. Dabei werden monatlich rund 1200 Projektentwickler, Investoren, Banken, Versicherungen, Betreiber, Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen befragt. Das Immobilienklima gliedert sich auf in die Komponenten Investmentklima und Ertragsklima. Während das Investmentklima das Investitionsinteresse von Investoren über die Investmentnachfrage und die Preisentwicklung misst, ermittelt das Ertragsklima die Flächennachfrage des Marktes und den Druck auf die Mietpreisentwicklung über die Ertragsklimakomponente und die Mietpreisentwicklung. Die Skala reicht von 0 bis 200 Punkte, Werte unter 100 deuten auf große Unsicherheit und Skepsis hin.
Autoren: Tim Büttner In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar