Immobilien
20. November 2024

Spitzenrendite für Logistikimmobilien sinkt leicht

Bruttoanfangsrenditen bei Neubau zwischen 4,8 und 5,05 Prozent. Portfoliodeals steigern Transaktionsvolumen auf 4,3 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten 2024.

Am deutschen Investmentmarkt für Logistikimmobilien zieht das Marktvolumen langsam wieder an: So lag das Transaktionsvolumen im dritten Quartal 2024 bei 1,4 Milliarden Euro. Das Transaktionsvolumen der ersten neun Monate beläuft sich insgesamt auf 4,3 Milliarden Euro und übertrifft damit den Vorjahreszeitraum um circa zwölf Prozent. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2021 hatte das Transaktionsvolumen im gesamten Jahr bei etwa zehn Milliarden Euro gelegen.

Rund die Hälfte des Volumens im dritten Quartal 2024 geht auf Portfoliodeals zurück. Hier fließt unter anderem der Erwerb eines Portfolios von zwölf Logistikimmobilien durch P3 im Süden Deutschlands mit einer Gesamtmietfläche von 269.000 Quadratmeter ein. Dies sind Ergebnisse des neuen LIP-Invest-Marktberichts „LIP to date – Logistikimmobilien Deutschland“ für das dritte Quartal 2024.

„Das zunehmende Produktangebot sorgt wieder für mehr Aktivität am Markt und verspricht ein weiteres Anziehen der Investmenttätigkeit. Die leicht gesunkenen Geld- und Kapitalmarktzinsen machen auch Value-Add-Produkte wieder attraktiver. Insgesamt ist zu erkennen, dass Objekte weitaus selektiver angekauft werden als noch vor zwei bis drei Jahren, als teilweise deutliche Abstriche bei der Objekt- und Standortqualität in Kauf genommen wurden“, sagt Sebastian Betz, Gesellschafter und Geschäftsführer von LIP Invest, laut Mitteilung.

Zum Jahreswechsel hin zeichneten sich bereits erste Tendenzen von fallenden Bruttoanfangsrenditen ab, berichtet LIP Invest. Die weitere Entwicklung sei allerdings von einigen externen Faktoren abhängig, beispielsweise der weiteren Entwicklungen der Inflation und den damit verbundenen Zinsentscheidungen sowohl im EU-Raum als auch in den USA. Eine merkliche Belebung des Investmentmarktes werde sich wohl bis ins erste Quartal 2025 ziehen.

Kleinere Flächen im Angebot

Die Spitzenrendite (Bruttoanfangsrendite, BAR) für Neubauten ist im dritten Quartal leicht gesunken und liegt nunmehr zwischen 4,80 Prozent und 5,05 Prozent. Im zweiten Quartal 2024 hatte die Spitzenrendite (BAR) für Neubauten laut dem damaligen Marktbericht von LIP Invest noch zwischen 4,85 und 5,20 Prozent gelegen. Für Bestandobjekte mit Baujahr ab dem Jahr 2000 liegt die Spitzenrendite (BAR) jetzt bei zwischen 5,05 und 5,6 Prozent, für solche mit Baujahr vor 1990 erreicht sie sogar zwischen 6,1 und 6,35 Prozent.

Angebotsseitig wurden LIP Invest im dritten Quartal 2024 Objekte mit einem Volumen von 700 Millionen Euro angeboten, was in etwa dem Niveau des ersten Quartals 2024 entspreche. Unter den angebotenen Immobilien befänden sich weniger großflächige Objekte als im vorhergehenden Quartal, wodurch das Volumen geringer ausfalle. Objektangebote, die bereits in früheren Quartalen auf den Markt kamen und noch keinen Käufer gefunden hätten, flössen nicht in das potenzielle Investmentvolumen ein, so LIP Invest.

Stabiler Flächenumsatz

Der Flächenumsatz fiel im dritten Quartal 2024 mit 1,35 Millionen Quadratmeter weiterhin stabil aus. Größere Mietabschlüsse blieben aufgrund der wirtschaftlichen Situation eine Ausnahme. Stattdessen bewegten sich viele Mietabschlüsse für Logistikimmobilien in der Größenordnung von 5.000 Quadratmeter bis 30.000 Quadratmeter, so LIP Invest.

Verhaltene Neubautätigkeit

Dem Bericht zufolge wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres insgesamt rund 2,95 Millionen Quadratmeter an neuen Logistikimmobilien errichtet. Davon entfielen rund 850.000 Quadratmeter auf das dritte Quartal. Gegenüber den ersten beiden Quartalen falle die Neubautätigkeit damit etwas verhaltener aus, wenngleich für das Jahresabschlussquartal bereits viele Projekte in der Pipeline stünden. So fand im September der Spatenstich für das neue Zentrallager der Nordwest-Handel AG in Alsfeld zwischen Frankfurt und Kassel statt. Es soll mit 72.000 Quadratmeter Logistikfläche die Warenverfügbarkeit des Unternehmens erhöhen. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 vorgesehen.

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