Spezialfondsabsatz auf Zehnjahrestief

Das von institutionellen Investoren in offenen Spezialfonds netto neu angelegte Geld ist im ersten Halbjahr 2023 auf ein Mehrjahrestief gefallen. Wie die aktuelle Statistik des deutschen Fondsverbands BVI zeigt, lag das sogenannte Nettomittelaufkommen bei nur noch 18,5 Milliarden Euro.

In der langfristigen Betrachtung ist das ein ungewöhnlich niedriger Wert. So flossen offenen Spezialfonds in den ersten sechs Monaten 2022 noch 47,1 Milliarden Euro zu. Im ersten Halbjahr 2021 waren es sogar 57,3 Milliarden Euro gewesen.

Ausweislich der Statistik der vergangenen zehn Jahre schwankte das Nettomittelaufkommen im ersten Halbjahr zwischen 33,3 Milliarden (2020) und 70,3 Milliarden Euro (2015). Die aktuellen Absatzzahlen stechen daher besonders ins Auge.

Aktienfonds sind gefragt, Mischfonds nicht

Insgesamt flossen der deutschen Fondsbranche im ersten Halbjahr netto 38 Milliarden Euro zu, wie der BVI berichtet. Während sich die institutionellen Anleger zurückhielten, legte der Absatz von Publikumsfonds gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 8,3 auf 10,9 Milliarden Euro zu.

Besonders gefragt waren Aktienfonds. Sie erreichten ein Nettomittelaufkommen von 9,4 Milliarden Euro. Davon entfielen 5,3 Milliarden Euro auf aktiv gemanagte Fonds und 4,1 Milliarden Euro auf ETFs. Mittelabflüsse verzeichneten laut der Halbjahresstatistik Mischfonds. Dort zogen Anleger per saldo 4,3 Milliarden Euro ab.

Spezialfonds dominieren das Fondsgeschäft

Die deutsche Fondsbranche verwaltete zur Jahresmitte insgesamt 4.001 Milliarden Euro für institutionelle und private Anleger. Das sind fünf Prozent mehr als zu Jahresbeginn (3.805 Milliarden Euro).

Beim verwalteten Vermögen sind Spezialfonds mit 2.015 Milliarden Euro weiterhin die größte Gruppe. Es folgen offene Publikumsfonds mit 1.334 Milliarden Euro, Mandate mit 599 Milliarden und geschlossene Fonds mit 52 Milliarden Euro.

Schlagworte: Spezialfonds

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