Asset Manager
23. Mai 2012

Spezialfonds bleiben beliebtes Investmentvehikel

Auf Wertpapierspezialfonds entfiel Ende 2011 ein Vermögen von 812,9 Milliarden Euro. Zum Ende des ersten Quartals 2012 stieg es auf 852 Milliarden Euro. Den größten Anteil halten Versicherungen.

Spezialfonds sind als Investmentvehikel aus dem deutschen, institutionellen Markt nicht mehr wegzudenken. Wie eine aktuelle Marktstudie des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) zeigt, sammelten Wertpapierspezialfonds im vergangenen Jahr 42,3 Milliarden Euro an neuen Mitteln ein, so dass sich das Vermögen Ende 2011 auf insgesamt 812,9 Milliarden Euro belief. In Immobilienspezialfonds lagen weitere 33 Milliarden Euro. 
Mit diesen 42 Milliarden Euro Nettomittelaufkommen konnte der Rekordwert aus 2010 nicht wiederholt werden – damals sammelte die Branche fast 70 Milliarden Euro ein. Deutlich übertroffen wurde allerdings die im Durchschnitt über die vergangene Dekade eingesammelten Gelder von rund 35 Milliarden Euro. Laut der Marktstudie setzt sich dieser Trend auch 2012 fort. Im ersten Quartal investierten institutionelle Investoren in Wertpapierspezialfonds neue Mittel in Höhe von 13,8 Milliarden Euro. Das Fondsvermögen stieg seit Jahresanfang auf gut 852 Milliarden Euro.  
Wie aus der BVI-Studie weiter hervorgeht, ist der Trend zu Masterfonds ungebrochen. Das Volumen segmentierter Wertpapierspezialfonds stieg im vergangenen Jahr auf einen neuen Spitzenwert von 512 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Ende 2010 waren es 479 Milliarden Euro. Die wachsende Bedeutung der Masterfonds zeigt sich nicht nur im Volumen, sondern auch der Anzahl an Segmenten. Während ein Masterfonds 2003 durchschnittlich aus 2,9 Segmenten bestand, sind es heute im Schnitt vier Segmente. 
Anteil der Altersversorger wächst 
Ein Blick auf die Zusammensetzung der Anlegerschaft zeigt, dass Spezialfonds mittlerweile für Altersvorsorgeeinrichtungen zu einem wichtigen Vehikel geworden sind. Ende 2004 machte diese Anlegergruppe am gesamten Wertpapierspezialfondsmarkt bescheidene drei Prozent aus. Damals dominierten Versicherungen mit einem Anteil von 45 Prozent. Auch heute belegt die Assekuranz mit 40 Prozent noch immer den Spitzenplatz. Die Altersvorsorgeeinrichtungen haben jedoch aufgeholt und kommen inzwischen auf einen Anteil von 13 Prozent. Einen markanten Rückgang im Verlauf der vergangenen sieben Jahre verzeichneten Kreditinstitute, deren Anteil von 25 auf 18 Prozent sank. Die Ursache hierfür sieht der BVI in der Finanzkrise: „Aufgrund der geringeren Eigenmittel mussten die Kreditinstitute ihre Engagements in Spezialfonds offenbar reduzieren.“
 
Wenig überraschend zeigt die Marktstudie, dass der Aktienanteil in den Portfolios auf ein Zehnjahrestief gesunken ist. Ende 2011 waren 11,2 Prozent des Vermögens in Wertpapierspezialfonds in Aktien investiert. Im Vorjahr waren es 13,8 Prozent, Ende 2001 noch satte 37,6 Prozent.  Im Vergleich dazu hat der Rentenanteil deutlich zugelegt. Nachdem Ende 2001 nur 54,1 Prozent in Renten investiert waren, sind es inzwischen 70,6 Prozent. Der Anteil an Schuldverschreibungen aus den Piigs-Staaten ist dabei inzwischen recht klein geworden. Laut der Deutschen Bundesbank machten Schuldverschreibungen aus Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien Ende März 2012 insgesamt 9,5 Prozent aus. Ein Jahr zuvor – also Ende März 2011 – waren es noch 12,2 Prozent.    
Luxemburg gilt gemeinhin als schärfster Konkurrent für den deutschen Fondsstandort. Nach den neuen Erkenntnissen des BVI bleibt im Spezialfondsmarkt jedoch auch weiterhin der Finanzplatz Deutschland unangefochtene Nummer eins. Laut der BVI-Marktstudie flachte im Vergleich zu den Vorjahren das Wachstum des Luxemburger Spezialfondsmarktes deutscher Provenienz ab. So sei die Zahl der Fonds zwar von 95 auf 113 gestiegen, das Fondsvermögen wuchs jedoch nur um etwas mehr als eine Milliarde Euro auf 23,5 Milliarden Euro.  Im Jahr zuvor investierten Anleger per Saldo 5,9 Milliarden Euro. Unverändert blieb mit neun die Zahl der Spezialfonds-KAGen deutscher Provenienz in Luxemburg. Das sind: Allianz Global Investors Luxembourg, Bayern-Invest Luxembourg, Deka International, International Fund Management, DWS Investment, Frankfurt-Trust-Invest Luxemburg, SEB Asset Management, Union Investment Luxembourg und Universal-Investment-Luxembourg.
portfolio institutionell newsflash 23.05.2012/kbe
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