Sparkassen vergeben mehr Kredite
Neuzusagen an Unternehmen von über 50 Milliarden Euro. Deutlicher Zuwachs bei privaten Immobilienfinanzierungen.
Private Debt ist für institutionelle Anleger eine sehr attraktive Asset-Klasse. Begründet wird diese Attraktivität oft mit dem Rückzug der Banken und Sparkassen aus dem Kreditgeschäft. Allerdings sind die Sparkassen nach wie vor sehr im Kreditgeschäft engagiert. Wie der DSGV berichtet, habe sich das Kreditgeschäft der Sparkassen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres „unverändert sehr dynamisch entwickelt“. Dies gelte sowohl für die Kreditversorgung von Unternehmens- als auch von Privatkunden.
Wie die Zahlen zum ersten Halbjahr zeigen, wurden Unternehmen und wirtschaftlich Selbständigen Kredite in Höhe von insgesamt 50,4 Milliarden Euro neu zugesagt. Bereinigt um die Sondereffekte der Corona-Sonderkredite von KfW und Landesförderinstituten haben die Sparkassen rund eine Milliarde Euro mehr an neuen Krediten vergeben als im ersten Halbjahr 2020.
Auch der an Unternehmen und Selbstständige ausgelegte Kreditbestand entwickelte sich im ersten Halbjahr 2021 auf hohem Niveau. Der Zuwachs fiel mit einem Plus von 11,1 Milliarden Euro (+2,4 Prozent) nur leicht geringer aus als im Vorjahr (+3,0 Prozent). Der Kreditbestand lag Ende Juni 2021 in diesem Segment bei 480,9 Milliarden Euro.
Ein sehr deutliches Plus von 17,1 Prozent verzeichnen die Sparkassen im Kreditneugeschäft mit Privatkunden. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 43 Milliarden Euro zugesagt. Das waren noch einmal 6,3 Milliarden Euro mehr als im ersten Halbjahr 2020. Der Anstieg ist vor allem auf einen deutlichen Zuwachs bei den privaten Immobilienfinanzierungen zurückzuführen.
Das Neugeschäft bei den privaten Immobilienkrediten beläuft sich auf den Rekordhalbjahreswert von 37,9 Milliarden Euro. Dies ist gegenüber dem bisherigen Bestwert des Vorjahres nochmals ein deutliches Plus von 6,4 Milliarden Euro (+20,3 Prozent). Trotz steigender Immobilienpreise und zuletzt erheblichen Engpässen und damit steigenden Kosten bei Baumaterialien und im Baustoffhandel, bleibt die Nachfrage also hoch.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Real Estate Debt
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