Immobilien
30. April 2014

Sinkende Margen für gewerbliche Immobilienfinanzierer

Im Mittel fallen die Margen um 22 Basispunkte geringer aus als noch vor drei Monaten. Ursache ist der steigende Wettbewerb.

Die Margen für die gewerbliche Immobilienfinanzierung gehen weiter nach unten. Geschuldet ist dies einem steigenden Wettbewerb. Wie das FAP-Barometer von dem Beratungsunternehmen Flatow Advisory Partners für das zweite Quartal dieses Jahres zeigt, streuen die Loan-to-Value-Werte bei der Finanzierung von Immobilienbeständen zwischen 55 und 90 Prozent. Der Schwerpunkt liegt bei 71 Prozent. Die Margen reichen von 70 bis 600 Basispunkten, im Mittel liegt der Wert bei 181. Das ist deutlich geringer als noch im ersten Quartal dieses Jahres, damals lag das Mittel bei 203 Basispunkten.
Auch bei der Finanzierung von Projektentwicklungen streuen laut dem neuen FAP-Barometer, für das 187 Experten, die mehrheitlich direkt mit der Vergabe von gewerblichen Immobilienkrediten betraut sind, befragt wurden, die LTC-Werte, und zwar zwischen 50 und 100 Prozent. Der Schwerpunkt liegt bei 73 Prozent. Die Margen reichen im zweiten Quartal bis zu 325 Basispunkte. Der Schwerpunkt liegt im unteren Bereich bei 123 und im mittleren Bereich bei 198, was ebenfalls unterhalb des Vorquartals liegt (224 Basispunkte). „Die weiter sinkenden Margen belegen das aktuell entspannte Finanzierungsumfeld und den steigenden Wettbewerb. Diese Situation macht es insbesondere erstrangfinanzierenden Kreditfonds schwer, da diese qua Struktur höhere Margen aufrufen müssen“, erläutert Curth-C. Flatow, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von FAP. Die Nachfrage nach alternativen Kreditgebern sei deutlich gestiegen und liege bei 38,1 Prozent gegenüber 28,9 Prozent im Vorquartal beziehungsweise 33 Prozent im Vorjahr. 
Wie das FAP-Barometer weiter zeigt, steigt die Stimmung der Kreditgeber im gewerblichen Immobilienfinanzierungsmarkt wieder an. Der Wert liegt nun bei 1,84 Punkten und damit 31 Basispunkte über dem ersten Quartal des Jahres. Ungeachtet dessen entwickelt sich das Neugeschäft der Kreditgeber derzeit weniger stark. Rund 15 Prozent bewerten ihr Neugeschäft als „unverändert ansteigend“. Im ersten Quartal hatten das noch 34 Prozent der Finanzierer gesagt. Zugenommen hat die Zahl der Experten, die ein abnehmendes (17 Prozent) oder stagnierendes Neugeschäft (46 Prozent) zu Protokoll geben. 
Bei den finanzierten Immobilientypen verschieben sich die Schwerpunkte etwas, wie aus dem FAP-Barometer weiter hervorgeht. So werden Wohnprojektentwicklungen im Bauträgergeschäft zu vier Prozentpunkten weniger finanziert als im Vorjahresquartal – damit büßen sie den gesamten Bedeutungsgewinn aus dem Vorjahr wieder ein. Finanzierungen von Büro-Projektentwicklungen gewinnen hingegen 2,1 Prozentpunkte hinzu. 
portfolio institutionell newsflash 30.05.2014/Kerstin Bendix
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