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15. November 2021

SEC-Chef will Private-Equity-Gebühren senken

Anhaltend hohe Verwaltungsgebühren für Private-Equity-Fonds sind dem neuen Chef der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC ein Dorn im Auge. Sinkende Gebühren wären gut für Rentner und Stiftungen.

Der neue Chef der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, will für mehr Transparenz bei Management-Gebühren sorgen. Laut einem Bericht des Portals „Pensions & Investments“ hat Gensler die Mitarbeiter der SEC gebeten, „Empfehlungen für mehr Transparenz bei den Gebührenvereinbarungen auf privaten Märkten zu prüfen“.

Gensler war Investmentbanker

Gensler ist seit April 2021 Chairman der SEC. In seiner beruflichen Laufbahn arbeitete er in den 1990er Jahren für Goldman Sachs und war Partner der Investmentbank. Rückblickend auf diese Zeit gibt es nach Einschätzung des SEC-Chefs bei den Gebühren für extern verwaltete Vermögen eine zweigeteilte Entwicklung.

Während die Gebühren für Investment- und Indexfonds erheblich gesunken seien, seien die Gebühren für Hedgefonds leicht zurückgegangen. Die Gebühren für Private Equity indessen seien gleichgeblieben, sagte Gensler am Mittwoch vergangener Woche während einer Konferenz. Diese Sichtweise deckt sich mit Gebühreninformationen vom ETF-Markt, wie Sie hier nachlesen können.

Die durchschnittlichen Private-Equity-Gebühren wurden 2018 und 2019 auf 1,8 Prozent (jährliche Managementgebühr) und 20,3 Prozent (Performancegebühr) geschätzt, sagte Gensler laut dem Bericht. Dem SEC-Lenker zufolge seien diese Zahlen „nicht so anders als zu meiner Zeit an der Wall Street“. Die durchschnittlichen Gebühren für Hedgefonds wurden im vergangenen Jahr auf 1,4 Prozent (jährliche Verwaltungsgebühr) und 16,4 Prozent (Performancegebühr) geschätzt, fügte er hinzu.

250 Milliarden US-Dollar Gebühren pro Jahr

„Zusammen könnten diese Gebühren drei bis vier Prozent bei Private Equity und zwei bis drei Prozent pro Jahr bei Hedgefonds betragen“, sagte der SEC Chairman und machte eine einfache Rechnung auf: Am privaten Anlagemarkt werden seinen Angaben zufolge aktuell rund neun Billionen US-Dollar verwaltet. Mit Blick auf die dafür anfallenden Gebühren und Ausgaben erlösen die Verwaltungsgesellschaften 250 Milliarden US-Dollar Umsatz pro Jahr. Dem Bericht nach wünscht sich der oberste US-Finanzmarktwächter eine Senkung dieser Gebühren.

„Mehr Wettbewerb und Transparenz könnten diesem wichtigen Teil der Kapitalmärkte möglicherweise mehr Effizienz bringen“, sagte Gensler. „Dies könnte dazu beitragen, die Kapitalkosten für Unternehmen zu senken, die sich frisches Kapital beschaffen wollen.“

Profiteure sinkender Verwaltungsgebühren wären nach Einschätzung Genslers vor allem Pensionäre und Stiftungen, weil die Renditen auf Pensions- und Stiftungsanlagen bei sinkenden Gebühren steigen würden.

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