Schwindender Corporate-Bond-Sekundärmarkt
Bruttoangebot an Unternehmensanleihen fällt um 42 Prozent. Bloomberg sieht verschiedene Gründe.
Das handelbare Volumen an Corporate Bonds befindet sich erstmals seit 2005 Im Rückwärtsgang. Trotz eines deutlichen Zuwachses an erstklassigen Nicht-Finanzunternehmen ist der investierbare Bestand an Euro-Anleihen nach Berechnungen von Bloomberg effektiv um 21 Milliarden Euro gesunken. Das Bruttoangebot auf Euro lautender Unternehmensanleihen fiel prozentual um 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ursache seien Kündigungen, Rückkäufe, bevorstehende Tilgungen und Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank. Damit nehmen aus der Sicht von Bloomberg Unternehmensanleihen eine Entwicklung, die der von Staatsanleihen gleicht.
In diesem Jahr habe die EZB bis Ende August für fast 42 Milliarden Euro Anleihen im Rahmen des Corporate Sector Purchase Program, CSPP, gekauft. Weitere zehn Milliarden Euro kamen durch das Pandemic Emergency Purchase Program, PEPP, hinzu.
Mit dem sinkenden Angebot auf dem Primärmarkt zeichnet sich ab, dass die Renditen weiter im Keller bleiben. Seit Mitte April sind die Spreads laut Bloomberg um 83 Basispunkte gesunken.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Fixed Income
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