Banken
13. November 2013

Schluss mit den Privilegien für Staatsanleihen

Die Bundesbank will die bisherige Ungleichbehandlung von Bankforderungen an den Staat und die Privatwirtschaft beenden. Auch Staatstitel sollen mit Eigenkapital unterlegt werden.

Die Bundesbank will die Widerstandsfähigkeit des Bankensystems stärken. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung sieht die Behörde im Abbau der bestehenden regulatorischen Bevorzugung von Staatsanleihen.
Im Gegensatz zu Forderungen gegenüber Unternehmen, Privatpersonen oder anderen Banken müssen Finanzinstitute für Staatsanleihen keine Absicherung gegen Ausfälle bilden und kein Eigenkapital dafür hinterlegen. Der Staat als Schuldner werde dadurch privilegiert. Damit soll nun Schluss sein. Wenn es nach der Bundesbank geht, sollten Kreditinstitute künftig auch ihre Kredite an Staaten risikoadäquat mit Eigenkapital absichern.
Darüber hinaus spricht sich die Bundesbank dafür aus, die Gesamtforderungen einer Bank gegenüber einzelnen staatlichen Schuldnern in ihrer absoluten Höhe zu begrenzen. Auch hier werde der Staat gegenüber anderen Kreditnehmern bevorzugt. Auf diese Weise könne die bisherige Ungleichbehandlung von Bankforderungen an den Staat und die Privatwirtschaft beendet und die Schicksalsgemeinschaft zwischen Staaten und ihren heimischen Banken aufgebrochen werden.
Infolge der bisher bestehenden bevorzugten Behandlung von Staatstiteln des Euroraums ist deren Anteil an den gesamten Bankaktiva in den vergangenen fünf Jahren um ein Drittel gestiegen, und zwar von vier auf 5,3 Prozent. Dagegen sei die Kreditvergabe an den privaten Sektor im Euroraum seit mehr als einem Jahr leicht rückläufig. 
portfolio institutionell newsflash 13.11.2013/ Kerstin Bendix

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