Savills trotz Konjunktur für Büros optimistisch
Hoher Renditeabstand zu Bundesanleihen. Viel Geld für Sozialimmobilien.
Können Immobilienrenditen in Deutschland noch weiter fallen? Ja, wenn man wie Savills mit den Renditen für eine zehnjährige Bundesanleihe argumentiert. Diese war Anfang September mit 0,7 Prozent deutlich negativ. Demzufolge, so Savills, ist der Renditeabstand zwischen Büroimmobilien und Bundesanleihen mit 377 Basispunkten so hoch wie noch nie. Angesichts dieses Rekordabstandes hält es Savills für möglich, dass die Immobilienrenditen weiter sinken werden.
Andererseits dämpft die Konjunktur die Mietsteigerungserwartungen. Für Savills gibt es jedoch Argument, dass die Mieten auch in einer Konjunkturdelle weiter steigen könnten. Erstens erscheine es wahrscheinlich, dass Unternehmen auch bei einer schlechteren Konjunktur ihre Mitarbeiter so lange wie möglich halten werden. Zweitens: Die Qualitätsansprüche an eine Bürofläche steigen. Dies könnte im Trend zu höheren Neuvertragsmieten führen. Drittens: Durch die höhere Mobilität von Arbeitnehmern zwischen verschiedenen Bürostandorten (Multilokalität) wird im Trend mehr Bürofläche benötigt. Viertens geht Savills davon aus, dass viele Büroflächen in den Top-7-Städten derzeit überbelegt sind. Viele Nutzer werden ihre Flächen daher wahrscheinlich nicht verkleinern.
Zudem präsentierte Savills in einem aktuellen Marktbericht Marktdaten, laut denen Im August am deutschen Investmentmarkt für Gewerbe- und Wohnimmobilien ein Transaktionsvolumen von etwa 3,6 Milliarden Euro umgesetzt wurde. Das rollierende Zwölf-Monats-Volumen lag Ende August bei 74,3 Milliarden Euro und nahm gegenüber dem Vormonat um 3,3 Prozent ab.
Seit Jahresbeginn wurden zudem 264 Millionen Euro in den Kauf projektierter Sozialimmobilien investiert. Das sei mehr als in Summe der Jahre 2017 und 2018.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Gewerbeimmobilien
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