Asset Management
4. März 2022

Anleger bleiben auf russischen Wertpapieren sitzen

Der Handel mit den wichtigsten russischen Hinterlegungsscheinen ist in Europa zum Erliegen gekommen. Indexanbieter ziehen daraus Konsequenzen.

Europäer können russische Wertpapiere nun auch nicht mehr an der London Stock Exchange handeln. Der Börsenplatz hat den Handel von 28 Hinterlegungsscheinen (American Depositary Receipts, ADRs)  für russische Unternehmen seit dem 3. März ausgesetzt. Zuvor hatte Russlands Zentralbank bereits einheimischen Wertpapierhändlern untersagt, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen.

Vor diesem Hintergrund beschleunigte sich der Kursverfall der vergangenen Tage. So verloren etwa die Anteilsscheine von Gazprom am Vormittag des 2. März 2022 den Großteil ihres Wertes (97 Prozent) und notierten zunächst nur noch bei etwa zwei Cent. Am 21. März 2022 kosteten die Anteilsscheine noch 7,90 US-Dollar.

Auffällig ist, dass die Kurse am Nachmittag des 2. März bei regem Handel wieder deutlich zulegen konnten. Die ADRs von Gazprom beendeten den Handel in London an dem Tag bei 0,58 Dollar. Aktuell findet in den Titeln in London kein Handel statt. An den deutschen Wertpapierbörsen wurden zuletzt am 28. Februar ADRs russischer Unternehmen gehandelt.

Indexanbieter werfen Russland raus

Die Benchmark-Indexanbieter MSCI und FTSE Russell teilten mit, dass sie russische Aktien in der kommenden Woche aus ihren Aktienindizes streichen werden, nachdem westliche Sanktionen nach der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar und die jüngsten Schritte der Zentralbank des Landes den Handel auf diesem Markt erschwert hatten.

Das US-amerikanische Fachmagazin „Pensions & Investments“ beruft sich in einem aktuellen Bericht auf Informationen von MSCI. Dort sei man nach Konsultationen mit institutionellen Anlegern der Ansicht, dass der Zugang zum russischen Markt nicht mehr die Mindestanforderungen erfülle, die erforderlich seien, damit das Land seinen Schwellenmarktstatus in den MSCI-Indizes behalten kann.

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