Alternative Anlagen
6. April 2016
Renewables: Talanx und Versorgungswerke nehmen Baurisiken in Norwegen
Konsortium investiert mit Mehrheitsinvestor Statkraft. Größtes Onshore-Projekt in Europa.
Die Talanx baut ihr Infrastrukturportfolio weiter aus. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden unter anderem 125 Millionen Euro in einen an der norwegischen Küste bei Trondheim gelegenen Windpark sowie 54 Millionen Euro in den deutschen Windpark Parchim/Rehain und 44,1 Millionen Euro (davon rund zehn Millionen als Fremdkapital) in den deutschen Windpark Ludwigsau investiert.
In Norwegen investiert die Talanx über ein Konsortium gemeinsam mit den berufsständischen Versorgungswerken der Architekten in Baden-Württemberg und dem der Wirtschaftsprüfer (WPV) sowie einem finnischen Pensionsfonds – und geht dabei auch Entwicklungsrisiken ein. „Der Windpark befindet sich derzeit im Bau. Es ist geplant, den ersten Teilabschnitt 2018 in Betrieb zu nehmen“, teilt die Projektleiterin Dr. Cora Voigt von Talanx Asset Management mit. Die installierte Kapazität beträgt 1.000 Megawatt. Laut Medienberichten soll es sich bei dem bei Trondheim gelegenen Projekt Fosen Vind um das größte Onshore-Projekt in Europa handeln. „Die Windbedingungen in der Fosen-Region erreichen durch die Küstennähe allerdings teilweise Offshore-Niveau“, so Voigt.
Angeführt wird das Konsortium, das 40 Prozent an Fosen Vind erworben hat, von Credit Suisse Energy Infrastructure Partners. Teil des Konsortiums ist auch der Schweizer Energiedienstleister BKW.
Wenig gute Erfahrungen mit Infrastrukturinvestments machte die Allianz. Der Versicherer investierte in ein norwegisches Gasnetz, für das Oslo kurz nach dem Investment die Durchleitungsgebühren senkte. Dies sollte den Finanzinvestoren von Fosen Vind jedoch nicht passieren: Mehrheitsinvestor und Joint Venture Partner ist nämlich mit Statkraft AS ein staatlicher norwegischer Energiekonzern.
Vergangenes Jahr wagte sich die Talanx auch auf das Meer – allerdings in Eigenregie. Als Konsortialführer einer Gruppe institutioneller Anleger koordinierte der Versicherer eine Anleihe im Volumen von 556 Millionen Euro zur Finanzierung des Offshore-Windparks Gode Wind 1. Selbst steuerte die Talanx 311 Millionen Euro zu dem Deal bei. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Erstmals finanzierte damit laut der Talanx ein institutionelles Konsortium unter Führung eines Versicherers ein Offshore-Windenergie-Projekt. Insgesamt hat die Talanx 2015 etwa 647 Millionen Euro in Infrastruktur investiert.
Insgesamt ist die Talanx mit nahezu 1,3 Milliarden Euro in Infrastrukturprojekten engagiert. Bis zum Jahr 2017 soll das Volumen auf circa zwei Milliarden Euro ausgedehnt werden. Neben Gode Wind 1 trat der Versicherungskonzern 2015 auch auf der Eigenkapitalseite bei zwei französischen und einem deutschen Windpark als Investor auf. Im vergangenen Jahr flossen auch 52,7 Millionen Euro in ein portugiesisches Wasserversorgungsprojekt. Zudem hat sich die Talanx als Co-Investor mit einem Volumen von rund 73 Millionen Euro an Neubau, Renovierung und Betrieb von sieben Gerichtsgebäuden in Irland beteiligt.
portfolio institutionell newsflash 06.04.2016/Patrick Eisele
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portfolio institutionell
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