Immobilien
4. Oktober 2024

Reits geben Immobilienmarkt neue Hoffnung

Gelistete Immobilien mit Outperformance. Mehr Transaktionen in deutschen Top-7-Märkten.

Der Immobilienmarkt sendet mehr und mehr Lebenszeichen und gibt den Anlegern Hoffnung, dass zumindest die Talsohle erreicht ist. So meldet beispielsweise das Netzwerk German Property Partners (GPP), dass das Transaktionsvolumen auf den Top-7-Märkten für gewerbliche Immobilieninvestments in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bei rund 8,7 Milliarden Euro lag. Damit wurde der Vorjahreszeitraum um etwa 53 Prozent übertroffen. „Wir konnten in den vergangenen drei Monaten an den meisten Standorten eine leichte Zunahme der Investmentaktivitäten beobachten, der Großteil der Transaktionen bewegt sich aber weiterhin im kleinen bis mittleren Preissegment“, kommentiert GPP-Sprecher Björn Holzwarth.

Zuversichtlich stimmen auch Daten von an der Börse gelisteten Immobilienwerten. Schließlich kann man davon ausgehen, dass die Börse Entwicklungen vorwegnimmt. Wie dem Aventos Listed Real Estate Report zu entnehmen ist, befinden sich gelistete Immobilienunternehmen und Reits auf Erholungskurs: Sie lagen Ende September in Nordamerika um 16 Prozent und in Europa um 13 Prozent über dem Wert von vor sechs Monaten (FTSE Epra/Nareit North America beziehungsweise Europe). Dagegen legte der S&P 500 in diesem Zeitraum nur um zehn und der Dax nur um etwa sechs Prozent zu. Der Aventos-Report gibt einen Marktüberblick über ein Aktiensegment, das fast 1.200 Titel und rund zwei Billionen Euro Marktkapitalisierung allein in den OECD-Ländern abdeckt

Zinsrückgang entspannt Immobilienmarkt

Bei Immobilienaktien hatten die Zinserhöhungen ab Sommer 2022 zunächst zu überproportional hohen Kursverlusten geführt. Nun sorgen moderate Zinsrückgänge – beiderseits des Atlantiks bisher um 50 Basispunkte – für eine leichte Entspannung. „In den vergangenen Monaten haben die gelisteten Immobilienwerte eindrucksvoll unterstrichen, dass sie den Aktienmarktdurchschnitt schlagen können. Allerdings weisen nicht alle Sektoren das gleiche Erholungspotenzial auf. Im Data-Center-Segment beispielsweise ist es deutlich geringer ausgeprägt. Hier sind die Kurse im historischen Vergleich sowie im Vergleich zum NAV bereits relativ hoch. Demgegenüber steht etwa das Bürosegment, dessen NAV-Discounts vor allem in Nordamerika bislang relativ niedrige Bewertungen impliziert haben“, sagt Dr. Karim Rochdi, Gründer und Managing Partner von Aventos.

Seit Ende Q1 hat sich der NAV-Spread sowohl in Nordamerika als auch in Europa gravierend verändert: Europa weist laut dem Report zwar noch immer einen NAV-Discount auf. Dieser ist jedoch von 7,7 auf 2,4 Prozent gesunken ist. In Nordamerika hingegen habe sich sogar ein NAV-Premium von 8,9 Prozent herausgebildet (Frühjahrs-Report: Discount von 2,5 Prozent). Besonders stark fiel der Rückgang der NAV-Discounts im Bürosegment aus. Auch wenn dort beiderseits des Atlantiks noch immer Discounts vorherrschen, so sind diese doch um rund 14 (Nordamerika) beziehungsweise 24 (Europa) Prozentpunkte gesunken. Auffällig seien die hohen Discounts im nordamerikanischen Hotel- sowie im europäischen Einzelhandelssegment. Umgekehrt ist Logistik in Europa und Medical in Nordamerika an den Börsen bereits sehr gut gelaufen. Diese Segmente weisen große NAV-Prämien auf.

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