Asset Manager
22. Oktober 2012

Reale Vermögenswerte und globale Produkte gewinnen an Bedeutung

In einer aktuellen Studie spricht sich die Rating-Agentur Fitch dafür aus, dass Asset Manager ihre Produktpalette strategisch überdenken müssten. Neben dem wachsenden Wettbewerbsdruck verweist Fitch auf die erwartete Umschichtung von Portfolios im jetzigen Niedrigzinsumfeld.

Asset  Manager stehen vor einem schwierigen Umfeld. Unzufriedene Investoren kehren gemanagten Investmentprodukten den Rücken, wie die Rating-Agentur Fitch beobachtet hat. Institutionelle Investoren managen derweil einen größer werdenden Anteil ihrer Anlagen selbst. Bei Fitch ist man überzeugt davon, dass diese Symptome in den kommenden Monaten noch verstärkt werden. So geht die Rating-Agentur, die unter anderem über Expertise im Bereich Fonds- und Asset-Manager-Ratings verfügt, davon aus, dass es zu einer Umschichtung von Portfolios im jetzigen niedrigverzinslichen Umfeld hin zu stärker an Erträgen orientierten Strategien kommt. Auch eine Hinwendung zu globalen Investmentanlagen sei laut Fitch zu erwarten.
Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf jene Asset Manager, die nur auf traditionelle heimische Anlagen fokussiert sind, sieht das Unternehmen ein enormes Problem. Zumal grenzüberschreitende Investmentaktivitäten den Wettbewerb über den Eintritt neuer Akteure anheizten, „und weniger Platz für Manager aus der zweiten Reihe lassen“, wie Fitch Ratings unterstreicht. „Europäische Asset Manager müssen sich auf die Geschäftsfelder konzentrieren, in denen sie sich glaubhaft positionieren können, eine anhaltende Nachfrage besteht und die Erwartungen an die Wertentwicklung hoch sind“ sagt Aymeric Poizot, Managing Director in Fitch’s Fund und Asset Manager Rating-Team.
Nach Ansicht von Poizot wird sich die Nachfrage der Investoren in den nächsten beiden Jahren auf Ertragsstrategien unter Berücksichtigung von Unternehmensanleihen und realen Vermögenswerten konzentrieren. Gleiches gelte auch für globale Produkte und solche mit moderater Schwankungsanfälligkeit, wie flexible Mischfonds, Rentenfonds mit Multi-Strategie-Ansatz oder Aktienprodukte mit niedriger Volatilität.
Demgegenüber erwartet Fitch in den Kern-Asset-Klassen (inländische Aktien und Staatsanleihen) begrenztes Wachstum. Zwar würden die Investoren eine „angemessene Gewichtung“ in diesen Anlagen halten, gleichwohl seien sie zunehmend empfänglicher dafür, in passive Strategien zu wechseln, oder Asset Manager zu bevorzugen, die entweder über eine stärkere Erfolgsbilanz, einen aktiveren Managementansatz oder stärker diversifizierte Produkte verfügen. In jedem Fall werde sich hier der Wettbewerb erheblich intensivieren.
Das Entwickeln neuer Aktivitäten, beispielsweise im Bereich Aktien Global oder vorrangig besicherter Hochzinsanleihen erfordere erhebliche Investitionen, räumt Fitch ein. Gesellschaften, die sich hierauf nicht einlassen wollten oder könnten, „werden sich schon in absehbarer Zeit einer weniger wettbewerbsfähigen Situation ausgesetzt sehen“. Mit den aktuellen Studienaussagen knüpft Fitch nahtlos an frühere Erkenntnisse an. So verwies die Rating-Agentur bereits vor einem Jahr auf Opportunitäten in den Bereichen Intelligent Beta, Multi-Asset-Produkte und Credit – abseits tradierter Mainstream-Anlagen.
portfolio institutionell newsflash 22.10.2012/tbü
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