PWC erwartet schwächere Nachfrage nach Baufinanzierungen
Nach Rekordjahr nun einige belastende Faktoren. Für Banken werden Wertpapiere interessanter.
Die Bau- und Immobilienfinanzierungen sind in Deutschland im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand geklettert. Wie die Studie „Baufi-Boom trotzt Covid-19“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC) ergab, sprang das Neugeschäft der Banken und Sparkassen 2021 von 273 auf 284 Milliarden Euro und erreichte den höchsten Wert seit Beginn der Statistik im Jahr 2003. Das Baukreditvolumen kletterte auf 1,51 Milliarden Euro – ein Rekordwachstum von 8,6 Prozent per annum im Vergleich zum Vorjahr.
Schwächere Nachfrage in 2022 erwartet
Für 2022 rechnet die Mehrzahl der befragten Banken und Sparkassen trotz der seit Jahresbeginn steigenden Zinsen für Immobilienkredite mit einem weiteren Wachstum des Neugeschäfts. Allerdings, so die Einschätzung von PWC, dürfte die steigende Inflation, getrieben durch weiter zulegende Energiepreise und globale Krisen, auch für weitere Erhöhungen bei den Bau- und Immobilienpreisen sowie eine Verteuerung der Baukredite in Deutschland sorgen. „Diese Entwicklung dürfte dazu führen, dass immer mehr Kunden an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stoßen. Damit dürfte sich die Nachfrage nach Baufinanzierungen 2022 etwas abschwächen“, prognostiziert Tomas Rederer, Partner und Head of Financial Services Operations Consulting bei PWC Deutschland.
Regulatorik macht andere Anlagen attraktiver
Die Banken dürften angesichts des wachsenden Risikodrucks sowie womöglich steigende Kreditausfälle künftig vorsichtiger im Baufinanzierungsgeschäft agieren. „Durch den Zinsaufschlag des Regulators werden alternative Anlagen etwa in Form von Wertpapieren wieder attraktiver“, so PwC-Partner Rederer.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Immobilien; Private Debt
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