Alternative Anlagen
7. August 2024

PV- und Windanlagen produzieren am kostengünstigsten

Fraunhofer: Stromgestehungskosten für Renewables sinken weiter. Teure Back-up-Technologien.

Mit PV-Freiflächenanlagen und Onshore-Windenergieanlagen lässt sich am kostengünstigsten Strom erzeugen. Dies ergibt die aktuelle Neuauflage der Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zu den Stromerzeugungskosten verschiedener Kraftwerke. Bei den beiden Energieanlagen liegen die Stromgestehungskosten bei 4,1 bis 9,2 Cent pro Kilowattstunde. Die große Bandbreite ergebe sich aus den hohen Kostenunterschieden für Batteriesysteme in Kombination mit den Kostenunterschieden bei den PV-Anlagen und der unterschiedlich hohen Sonneneinstrahlung am Anlagenstandort. Bei Kernkraft liegen die Stromgestehungskosten gemäß der Studie zwischen etwa 15 und knapp 50 Cent pro Kilowattstunde.

„Diese Berechnungen zeigen, dass die in Deutschland gerade anlaufenden Großprojekte mit einer Kombination aus PV-Freiflächenanlage, Windpark und stationären Batteriespeichern gute Investitionen sind“, erklärt Dr. Christoph Kost, Abteilungsleiter für Energiesystemanalyse am Fraunhofer ISE und Hauptautor der Studie. „Durch die Kombination können hier beispielsweise Netzkapazitäten besser ausgenutzt werden.“

Die Kostendegression bei den Renewables soll weiter anhalten. Im Jahr 2045 gebaute Windenergieanlagen könnten Onshore zu Kosten zwischen 3,7 bis 7,9 Cent pro Kilowattstunde Strom produzieren. Offshore-Windkraftanlagen haben ebenfalls ein starkes Kostenreduktionspotenzial. Preisverbesserungen für Windenergie erwartet das Forschungsteam hauptsächlich dank höherer Volllaststundenzahl und größerer Anlagen.

Bezüglich der Volatilität von Renewables konstatieren die Forscher, dass es neben Batteriespeichern auch flexibel regelbare Kraftwerke als Back-up braucht. Einen Teil könnten perspektivisch Biogas- und Biomassekraftwerke decken. Bei Biogas und wasserstoffbetriebenen Gas- und Dampfturbinenkraftwerken liegen die Stromgestehungskosten mit bis zu 43 Cent im hochflexiblen Betrieb jedoch deutlich höher. Dies beschränke den Betrieb „auf das Nötigste“, meint Paul Müller vom Fraunhofer ISE.

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