Produktknappheit bei Gesundheitsimmobilien
Transaktionsvolumen im laufenden Jahr bei 1,3 Milliarden Euro. Spitzenrendite bei 4,75 Prozent.
Gesundheitsimmobilien wie Pflegeheime, Krankenhäuser oder Ärztezentren boomen in Deutschland 2019 scheints nicht mehr so, wie noch im Vorjahr. Nach einem Bericht des Immobilienberatungsunternehmens CBRE summierte sich das Tranksaktionsvolumen am Investmentmarkt für dieses Segment in den ersten drei Quartalen 2019 auf 1,3 Milliarden Euro. Das sind 52 Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum.
Pflegeheime hatten dabei den höchsten Marktanteil: Bis Ende des dritten Quartals wurden rund 600 Millionen Euro in diese Anlageklasse investiert, gefolgt von Senioren-Residenzen und Wohnstiften mit knapp 332 Millionen Euro und Ärztehäusern mit rund 220 Millionen Euro. Auch das Interesse der Investoren an Betreutem Wohnen nimmt zu.
Investoren aus Frankreich vorne
Investoren in deutsche Gesundheitsimmobilien kommen nach wie vor zum größten Teil aus dem Ausland. Vor allem Investoren aus dem europäischen Ausland dominieren. Insbesondere Investoren aus Frankreich (32 Prozent), Luxemburg (acht Prozent) und Belgien mit einem Anteil von sieben Prozent sind in Deutschland in der Nische weiterhin auf Expansionskurs. Der Investmentmarkt ist derzeit überwiegend von Einzelasset-Deals geprägt. Großvolumige Portfolios, die den Markt vor allem in 2016 und 2018 dominierten, wo das Transaktionsvolumen jeweils die drei Milliarden-Marke erreicht, bleiben ein knappes Gut.
Die Spitzenrendite bei Gesundheitsimmobilien ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, scheint sich aber im Vergleich zu 2018 bei 4,75 Prozent zu stabilisieren. CBRE erwartet jedoch eine weitere Einengung der Spitzenrendite für Pflegeheime, da sich angesichts negativer Anleiherenditen die Frage stelle, ob die Risikoprämien von Gesundheitsimmobilien aktuell nicht zu hoch seien. Neben dem Produktmangel sei eben der Fachkräftemangel ein Problem, das auch den Gesundheits-immobilienmarktbetrifft. Aufgrund von Personal-Leasing und der daraus entstehenden Kosten sei im Vorfeld bei der Auswahl eine gute Due Diligence in Bezug auf die Betreiber für Investoren sehr wichtig.
Autoren: Daniela Englert In Verbindung stehende Artikel:
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