Keine Infrastruktur, keine KI
Nutzten Sie dieses Jahr nicht auch schon Chat GPT oder eine sonstige KI-Lösung? Geschätzt wird, dass Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Anwendungen bis 2030 eine jährliche Wachstumsrate von nahezu 40 Prozent verzeichnen. Das Spektrum reicht dabei von Sprachassistenten, Smart-Energy-Lösungen und Bildungsprogrammen bis zum Einsatz in der Medizin und im Transportsektor.
Mehr Digitalisierung durch KI bedeutet dabei mehr Rechenleistung, mehr Speicher, mehr Glasfaser und weniger Funklöcher und damit weitreichende Anlagemöglichkeiten. Um mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten, sehen wir großen Bedarf an Investitionen zum Beispiel in Rechenzentren selbst als auch sehr wesentlich in deren Anbindung und Vernetzung, sowie in die Sicherung der entsprechend benötigten Stromversorgungskapazitäten. Mehr Rechenleistung und immer weiterwachsende Konnektivität bedeuten aber auch einen signifikant wachsenden Energiebedarf, den Betreiber und Kunden digitaler Infrastruktur zunehmend mit Erneuerbaren Energien decken möchten und nach klimafreundlichen Lösungen zur Kühlung der Server suchen. Dabei konkurriert der digitale Sektor mit den sich ebenfalls im Stadium der Dekarbonisierung befindenden Energie- und Transportsektoren. Stromnetze sind jedoch schon heute oft an ihrer Belastungsgrenze und weisen einen ebenfalls massiven Investitionsbedarf auf.
Eine Frage jedoch, die auch Chat GPT nicht beantworten kann, ist, welche individuellen Technologie- und Anwendungsbereiche sich am Ende durchsetzen. Hier sind auch regionale Unterschiede in den Möglichkeiten und in der individuellen Bereitschaft zur Annahme neuer Technologien nicht unwesentlich. So wird heute die Mehrheit der Investitionen in digitale Infrastruktur in Europa, Nordamerika und Teilen der Asien-Pazifik-Region getätigt. Die digitale Transformation kann aber auch bisher weniger entwickelten Weltregionen Wachstumsimpulse verleihen und damit attraktive Anlageoptionen bieten – hier empfiehlt sich ein globaler Blick.
Dekarbonisierung und Digitalisierung: KI stellt weitreichende Ansprüche an die digitale Infrastruktur, kann aber auch selbst helfen, den nötigen Wandel effektiv voranzutreiben. Ohne entsprechende digitale Infrastruktur und ihre Schnittstellen ist das aber nicht möglich. Allein für die volle 5G- und Gigabit-Abdeckung in der EU wird ein Investitionsbedarf von über 200 Milliarden Euro geschätzt. Eine Mammutaufgabe mit bisher kaum dagewesenem Investitionsbedarf und damit eine Chance für institutionelle Anleger.
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