Keine Energiewende ohne Sachwerte
Mit der zunehmenden Fokussierung auf Net-Zero-Energieziele gelangten Begriffe wie Energiesicherheit, Energiewende und Stromabnahmevereinbarungen (Power Purchase Agreements, PPAs) in unseren Alltagsjargon. Wo aber sollten Investoren ihr Kapital einsetzen? Risikoarme Erneuerbare-Energien-Projekte mit vertraglich abgesicherten Einkünften, die immer noch Wachstums- und Wertsteigerungspotenzial bieten, könnten die richtige Wahl sein!
Die Nachfrage nach PPAs erreichte 2023 ein Rekordniveau, und es wird erwartet, dass sie 2024 noch höher sein wird. Es ist jedoch wichtig, zu bedenken, dass nicht alle PPAs gleich sind und dass die Vertragsstruktur oft wichtiger ist als der Name des PPA-Vertragspartners. So bieten beispielsweise in der Regel die in Südeuropa für die Photovoltaik üblichen Pay-as-produced-PPAs attraktivere, risikoadjustiertere Verträge als die Grundlast-PPAs, die man typischerweise für nordische Windprojekte verwendet. Erzeugungsabhängige PPAs (Pay-as-produced PPAs) sind zu bevorzugen, da diese das Strommengenrisiko vom Erzeuger auf den Stromabnehmer übertragen. Im Gegensatz dazu muss ein Erzeuger bei einem Grundlast-PPA eine vorab vereinbarte Strommenge liefern, auch wenn die Anlage nicht produziert. Dies birgt erhebliche Risiken, die durch einen hohen Fremdkapitalanteil noch steigen können. Ein schlecht strukturierter Baseload-PPA kann das Eigenkapital eines Projekts in wenigen Tagen deutlich reduzieren.
Pay-as-produced-PPAs bieten daher in der Regel ein geringeres Ertragsniveau. Daher stellt sich die Frage, wie das Rendite-Risiko-Profil weiter optimiert werden kann. Eine Strategie, die sich immer mehr durchsetzt, besteht darin, eine eigene Pipeline attraktiver Anlagen mit Pay-as-produced-PPAs und Batteriespeichern zu kombinieren, um ein stabiles und risikoarmes Portfolio zu schaffen. Unter den neu aufkommenden Investitionsmöglichkeiten werden Batteriespeicher die erste Wahl sein, insbesondere in etablierten europäischen Märkten für Erneuerbare Energien. Batteriespeicher sind zum Beispiel für Spanien und Italien von entscheidender Bedeutung, da diese Länder versuchen, ihre Stromnetze zu stabilisieren und ihre Net-Zero-Ziele zu erreichen. Batterieanlagen können als Absicherung gegen Netzrisiken dienen und gleichzeitig das Netz stabilisieren und flexibilisieren, was neue Ertragsopportunitäten schafft. Allerdings gibt es noch einige Herausforderungen zu bewältigen. Insbesondere sind regulatorische Änderungen erforderlich, um sicherzustellen, dass Speichersysteme in Europa vorrangigen Zugang zum Netz haben.
Autoren: Dario Bertagna In Verbindung stehende Artikel:
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