Partnerschaften beim Glasfaserausbau
Kommunale Unternehmen spielen eine zentrale Rolle beim Ausbau der Glasfasernetze für schnelles Internet und beweisen sich auch in gesamtwirtschaftlich schwierigen Zeiten als verlässliche Marktakteure. Grund ist, dass ihre lokale Verankerung und das damit verbundene Vertrauen für überdurchschnittliche Anschlussquoten sorgen. Das macht Investitionen in ihre Infrastrukturprojekte besonders attraktiv.
Bislang sind Investoren-Beteiligungen die Ausnahme. Kommunale Unternehmen finanzieren ihre Glasfaserprojekte überwiegend durch Eigenmittel und bilaterale Unternehmenskredite etwa bei der Hausbank, die üblicherweise auf die Bilanz abzielen. Projektfinanzierungsstrukturen, die auf den Cashflow abstellen, sind bislang selten.
Glasfasernetze sind die leistungsfähigsten aller digitalen Infrastrukturen, die auf Jahrzehnte für schnelles Internet sorgen. Ziel ist, durch den Glasfaserausbau langfristige Eigentumswerte zu schaffen und die Internetversorgung in den Kommunen sicherzustellen. Typisch sind Investorenbeteiligungen bisher eher, wenn das kommunale Unternehmen als passiver Netzbetreiber fungiert und der aktive Netzbetrieb bei einem überregionalen Carrier liegt. Dabei blieb das kommunale Unternehmen jeweils Mehrheitsgesellschafter. Mit den Herausforderungen bei der Finanzierung der Energiewende erwägen Stadtwerke verstärkt auch bilanzneutrale Asset-Finanzierungen.
Der Glasfaserausbau kommt voran, doch bei mehr als der Hälfte der Haushalte und Unternehmen in Deutschland liegt noch nicht einmal eine Glasfaserleitung am Grundstück, geschweige denn sind alle Haushalte und Unternehmen ans Netz angeschlossen. Hierauf legt die Branche zunehmend den Fokus, bevor sie mancherorts in den weiteren Ausbau in der Fläche geht. Denn der physische Anschluss von Gebäuden ist immer die technische Voraussetzung für den Abschluss eines Glasfaserinternetvertrags.
Kommunale Unternehmen achten von Anfang an stark auf den flächendeckenden und lückenlosen Ausbau von Gebieten und den Ausbau der Glasfaser in Mehrfamilienhäusern. Bei der Wohnungswirtschaft sind sie daher bekannt und geschätzt. Rückendeckung erhält die Branche durch die Politik, die auf die Migration des Datenverkehrs von den alten Kupfer- auf die neuen Glasfasernetze abzielt. Die Vorteile des Glasfaserinternets liegen auf der Hand: Es ist deutlich schneller, stabiler und energieschonender als alle anderen digitalen Infrastrukturen.
Autoren: Ingbert Liebing In Verbindung stehende Artikel:
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