Private Equity zeigt sich robust
WTW-Studie: Performance trotzt Krise. Flexible Kapitalstrukturen als Vorteil.
Private Equity ist zwar gegenüber Covid-19 nicht immun, zeigt aber zumindest bislang große Widerstandskraft. Dies ermittelte Willis Towers Watson (WTW) in einer Private-Equity-Studie. Für diese befragte WTW Ende des ersten Quartals Private-Equity-Manager, die über 36 Fonds in über 300 Unternehmen investiert sind, zu deren Erwartungen für die nächsten zwei bis drei Monate.
Der Vorteil von Private Equity für manche LPs lag im bisherigen Jahresverlauf in der „nur“ quartalsweisen Bewertung. Diese dämpft die Volatilität der Kapitalmärkte, spiegelt jedoch nicht unbedingt die Realität wider. Als Vorteil der Asset-Klasse auf Seiten der GPs erwies sich laut der Umfrage, dass die Manager im Rahmen der Pandemie keine Schwierigkeiten mit den gesetzten Risikoparametern hatten. Die Rahmenbedingungen für die Kapitalstrukturen seien flexibel genug gewesen, um gut reagieren zu können. Genannt wird in der Studie das Wachstum der „Covenant-Lite-Strukturen“. Somit seien Grenzverletzungen innerhalb der Portfolien ausgeblieben.
Als weiteren Vorteil von Private Equity nannten die Studienautoren, dass die Zielunternehmen in der Pandemie nicht von Aktionären „bedrängt“ werden, sondern mit den Beteiligungsmanagern eher zusätzliche „Sparrings-Partner“ zur Bewältigung der Krise haben. Gegebenenfalls bieten diese auch die Möglichkeit, zusätzliches Kapital aufzubringen.
Auch können Private-Equity-Fonds den Exit-Zeitpunkt generell sehr gut steuern beziehungsweise problemlos verschieben. Dies sei auch dadurch bedingt, dass PE-Fonds oft stark in Firmen mit stabilem Zahlungsstrom investieren. Hier hat sich in der Krise das Gros der Portfolio-Unternehmen ebenfalls stabil gezeigt. Zwar gab es auch negative Einflüsse auf die Portfoliounternehmen (circa 22 Prozent waren stark betroffen), im Gegenzug haben aber auch bis zu 15 Prozent von der Pandemie profitiert. Insgesamt ergibt sich für WTW damit ein recht ausgewogenes Bild.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: COVID-19 | Private Equity
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