Private-Equity-Performance variiert stark nach Vintage-Jahren
Preqin und FRG: Vintage-Jahre 2018 und 2019 profitieren, 2016 und 2017 stark von Corona betroffen. Verzögerung von Capital Calls und Ausschüttungen.
Preqin und FRG prognostizieren, dass die Corona-Krise einen starken Einfluss auf die Performance von Private-Equity-Fonds unterschiedlicher Vintage-Jahre haben wird. Demnach dürften die Vintage-Jahre 2018 und 2019, die noch einen Großteil ihres Kapitals zu investieren haben, von den gesunkenen Bewertungen profitieren. Diesen beiden Gewinner-Jahrgängen stehen die Fonds der Jahre 2012 bis 2017 gegenüber, deren gewinnbringender Exit im aktuellen Marktumfeld gefährdet ist. Speziell die Vintage-Jahre 2016 und 2017 dürften eine schwächere Performance aufweisen, da diese Portfoliounternehmen zum Zeitpunkt ihrer höchsten Bewertungen erworben haben. Vintage-Jahre vor 2012 sollten relativ schadlos bleiben, da hier der Großteil der Exits bereits vollzogen sei, so Preqin und FRG. Fonds der Vintage-Jahre von 2012 bis 2017 halten 77 Prozent des unrealisierten, aber bereits investierten Kapitals, weshalb der negative Effekt deutlich sein könnte.
Durch die aktuelle Marktlage rechnen die Analysten damit, dass es zu Verzögerungen sowohl bei Capital Calls als auch bei Ausschüttungen kommen wird. Allerdings werden 2021 Capital Calls deutlich zunehmen, da die Fonds von den günstigen Bewertungen profitieren wollen, so die Prognose.
Genauere Prognose der Cashflows notwendig
„Im Moment sind die Menschen in erster Linie damit beschäftigt, die Ausbreitung der COVID19-Pandemie zu bekämpfen und die Auswirkungen der Pandemie abzuschwächen, so wie sie es tun sollten“, sagte Dmitri Sedov, Chief Product & Marketing Officer bei Preqin. „Aber in den kommenden Monaten werden sich die Anleger mit den Störungen auf den Finanzmärkten befassen und sich fragen müssen, ob sie optimal positioniert sind, um ihre Investitionsziele zu erreichen. Viele haben sich an privates Beteiligungskapital gewandt, um in guten und schlechten Zeiten Renditen zu erzielen, und deshalb ist es entscheidend, dass sie ihre Geldflüsse in diesem Bereich genau vorhersagen können.“
„Cashflows aus Private-Capital-Portfolios lassen sich selbst in guten Zeiten nur schwer genau modellieren, aber unter bestimmten wirtschaftliche Szenarien kann sich eine ungenaue Prognose nachteilig auf die Kundenportfolios auswirken“, sagte John Bell, CEO von FRG. „Wie können Manager die Performance dieser Investitionen optimieren? Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sie ein möglichst klares Bild von zukünftigen Cashflows und ihre Auswirkungen auf die gesamte Investitionsstrategie haben.“
Autoren: Tim BüttnerSchlagworte: Private Equity
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