Corporates
25. März 2013

Pensionsvermögen im Dax steigt um zwölf Prozent

Zu verdanken ist dieser Anstieg vor allem Erträgen aus dem angelegten Kapital. Den deutlichen Anstieg der Verpflichtungen konnte dies jedoch nicht kompensieren. Der Deckungsgrad fiel auf 62 Prozent.

Die im Dax gelisteten Unternehmen haben 2012 Pensionserträge von über zehn Prozent erzielt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Beratungsgesellschaft Mercer. Der Dienstleister hat hierzu die Geschäftsberichte von 23 Dax-Konzernen, die mehr als 90 Prozent der Pensionsvermögen im deutschen Leitindex repräsentieren, ausgewertet.

Laut der Analyse haben im vergangenen Jahr vor allem die beiden Anlageklassen „festverzinsliche Wertpapiere“ und „Aktien“ deutlich an Wert gewonnen. Diese Anlagen machen mit 65 Prozent und 21 Prozent den größten Anteil in den Pensionsvermögen von Dax-Konzernen aus. Aktien sind demnach um 20 Prozent und festverzinsliche Wertpapiere um etwa 13 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu 2011 ist das Pensionsvermögen somit um zwölf Prozent angewachsen, von 171 Milliarden Euro auf 193 Milliarden Euro per Ende 2012.
Trotz dieser positiven Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr macht Mercer klar, dass sich dies 2013 wohl nicht fortsetzen wird. „Für 2013 werden die Dax-Unternehmen die ertragbringenden Anlageklassen weiter diversifizieren und illiquide Anlageklassen gezielt weiter ausbauen müssen“, sagt Herwig Kinzler, Leiter des Bereichs „Investment-Consulting“ von Mercer Deutschland.
Wie Mercer in seiner Analyse weiter anmerkt, sind die Pensionsverpflichtungen im vergangenen Jahr wegen des stark gesunkenen Rechnungszinses auf eine Rekordhöhe von 311 Milliarden Euro gestiegen. Diesen Anstieg konnten die Konzerne durch den ebenfalls überdurchschnittlichen Anstieg des Planvermögens nur teilweise kompensieren. Laut Mercer sank der Dotierungsgrad um etwa vier Prozentpunkte auf rund 62 Prozent. „Dies ist für die Dax-Unternehmen allerdings nicht mit unmittelbaren Konsequenzen verbunden, weil die Festlegung eines Dotierungsgrades eine unternehmerische Entscheidung ist“, erklärt Thomas Hagemann, Chefaktuar bei Mercer in Deutschland. Das bedeutet, kein Unternehmen ist zu Nachdotierungen verpflichtet. Vielmehr könne eine Entspannung des Zinsniveaus abgewartet werden.
USA und UK halten Deckungsgrad konstant
Das gleiche Schicksal wie die Dax-Unternehmen hat auch Konzerne in den USA und in Großbritannien ereilt. Auch dort haben die gesunkenen Zinsen zu Rekordwerten bei den Pensionsverpflichtungen geführt. In den USA stieg 2012 die Deckungslücke der im Aktienindex S&P 1.500 gelisteten Firmen laut Mercer um 73 Milliarden US-Dollar auf ein Rekordhoch von 557 Milliarden US-Dollar. Durch ein überdurchschnittliches Wachstum der Pensionsvermögen und zusätzliche Einzahlungen habe der Deckungsgrad mit 74 Prozent jedoch nahezu konstant gehalten werden können (2011: 75 Prozent). Ein ähnliches Bild zeichnet Mercer für Großbritannien. Die 350 Unternehmen im Leitindex FTSE konnten trotz des kräftig gesunkenen Rechnungszinses durch ein außerordentliches Wachstum der Pensionsvermögen und zusätzliche Einzahlungen den Deckungsgrad der Pensionspläne fast konstant bei 89 Prozent halten.
portfolio institutionell newsflash 25.03.2013/kbe

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