Passiv schlägt aktiv
Auf den meisten Märkten konnten aktive Manager im ersten Halbjahr den Index nicht schlagen. Bei Small Caps und Fixed Income überzeugte aktives Management.
Aktieninvestoren konnten in den vergangenen Jahren und auch im ersten Halbjahr 2024 eigentlich nichts falsch machen, außer zu wenig investiert zu sein – und zu aktiv! Wie der aktuellen S&P Dow Jones Indices’ Spiva Scorecard zu entnehmen ist, lässt die Zahl der aktiven Fonds, die ihre Benchmark geschlagen haben, wieder einmal zu wünschen übrig.
So haben von Januar bis Ende Juni 2024 57 Prozent aller aktiven US Large Cap Aktienmanager den S&P 500 underperformed. Die Performance der in Europa ansässigen aktiv verwalteten Fonds für globale Aktien, US-Aktien, Aktien aus Schwellenländern und festverzinsliche Wertpapiere entsprach den globalen Trends. 82 Prozent der paneuropäischen aktiven Aktienfonds blieben in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 hinter dem S&P Europe 350 zurück, wobei in den Einzelmärkten Schweiz, Frankreich und Deutschland noch höhere Underperformance-Raten zu beobachten waren. Diese lagen bei 76 Prozent, 85 Prozent beziehungsweise 88 Prozent.
„Die Dynamik der zunehmenden Marktkonzentration (und die damit verbundene Outperformance der größten Unternehmen) in Verbindung mit relativ starken Zuwächsen bei den regionalen und länderspezifischen Benchmarks bedeutete, dass aktiv gemanagte europäische Aktienfonds insgesamt ein schwieriges Umfeld für eine Outperformance vorfanden“, sagte Tim Edwards, Global Head of Index Investment Strategy bei S&P Dow Jones Indices.
Auf einigen wenigen Märkten erwies sich aktives Management als ein probater Ansatz. Laut der Analyse übertrafen eine deutliche Mehrheit, nämlich 85 Prozent, der aktiven Small-Cap-Fonds mit Sitz in den USA den S&P Small Cap 600. Zudem konnten aktive Aktienfonds im Nahen Osten ihren Rekord aus dem Jahr 2023 mit einer weiteren starken Übertrefferrate ausbauen. Eine ähnliche Quote habe den S&P Pan Arab Composite Large Mid Cap Index übertroffen. Aktiv verwaltete inländische Aktienfonds in Südafrika und Mexiko schnitten ebenfalls relativ gut ab, mit Renditen nahe oder über 50 Prozent.
Aktiv in Anleihen
Weitere Lichtblicke bei der aktiven Performance finden sich in den festverzinslichen Kategorien. „Auf beiden Seiten des Atlantiks erzielten Anleihen mit niedrigerer Bonität und geringerer Liquidität im Großen und Ganzen eine bessere Performance, und da beides häufig als Quelle potenzieller Überschussrenditen angesehen wird, mag es nicht überraschen, dass die auf US-Dollar und Euro lautenden Anleihemärkte einige der fruchtbarsten Böden für aktiv verwaltete Fonds darstellten“, so das Analyseteam. Insgesamt verzeichnete dieses in neun von zwölf festverzinslichen Kategorien eine mehrheitliche Outperformance. Zudem war die Underperformance-Rate auf einem Tiefpunkt: Nur 13 Prozent der in den USA domizilierten Investment Grade Short und Intermediate Bond Fonds blieben hinter dem I-Boxx Dollar Overall 1-5 Year Index zurück.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Aktien | Aktiv vs. Passiv | Fixed Income
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