Outsourcing von Betriebsrenten geht weiter
Immer mehr Investoren lagern Aufgaben rund um den Kapitalanlageprozess an externe Dienstleister aus. Das belegt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Aon unter europäischen Pensionsplänen.
Neben der Verwaltung der Rentenzusagen sorgt das Anlagemanagement bei den Akteuren für Kopfzerbrechen. Einerseits wächst die Zahl der Investmentmöglichkeiten, während andererseits mit den verfügbaren Anlageoptionen die Komplexität zunimmt – eine Tatsache, die vor Ländergrenzen nicht Halt macht und Anbietern, die den Pensionsplänen Arbeit abnehmen, in die Hände spielt. Immer mehr Investoren gehen dazu über, Aufgaben rund um den Kapitalanlageprozess an externe Dienstleister auszulagern.
Vor diesem Hintergrund hat das Beratungshaus Aon in diesem Jahr europäischen Pensionsplänen auf den Zahn gefühlt und sich nach deren Drang zur Auslagerung erkundigt. Zu Wort kommen dabei nicht nur Kunden, vielmehr hat Aon auch von außerhalb Stimmen eingeholt und Praktiker gefragt.
Administration und Anlagemanagement
Die Teilnehmer wurden beispielsweise nach dem erzielten Finanzierungsgrad befragt. Im Zentrum der Umfrage standen weiterhin die Performance, die Risikokontrolle und auch der Service.
Herausforderungen aller Art
Die Administration und das tägliche Anlagemanagement sind laut Aon die wesentlichen Felder, in denen nach Expertise und Entlastung durch externe Dienstleister gesucht wird. 76 Prozent der Antwortenden vertrauen bei der Administration darauf. Das tägliche Portfoliomanagement wiederum haben 64 Prozent ausgelagert. Tendenz steigend.
Im Gegensatz dazu bleibt die Festlegung der Anlagestrategie fast in allen Fällen im Haus: Hier nutzen bislang 17 Prozent der Befragten eine Outsourcing-Lösung. Um den wachsenden Herausforderungen in der Finanzierung von Betriebsrenten zu begegnen, sind zahlreiche Pensionspläne dazu übergegangen, keine neuen Mitglieder mehr aufzunehmen; Risiken aus der Kapitalanlage werden vermehrt auf die Anwärter übergewälzt, wie das auch beim Betriebsrentenstärkungsgesetz zu beobachten ist.
In der Aon-Umfrage gaben 62 Prozent an, weiterhin für neue Anwärter offen zu stehen. Regional herrschen jedoch große Unterschiede. Der Anteil in der Schweiz ist mit 78 Prozent am höchsten, während in Irland nur noch jeder Vierte Pensionsplan geöffnet ist. Befragt nach ihren Sorgen auf Sicht von zwölf bis 18 Monaten, erwähnten 28 Prozent die Zinsflaute, während zwölf Prozent mit der anziehenden Regulierung hadern.
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